Treffpunkte für Jugendliche sind in manchen Orten rar gesät und sorgen mitunter auch für einiges an Kopfzerbrechen bei den Kommunen, etwa wenn es Beschwerden von Anwohnern aufgrund von Lautstärke oder Vermüllung gibt. Um eine Bestandsaufnahme über solche Themen zu machen und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, besuchten Vertreter der Jungen Union in den vergangenen Wochen verschiedene Kommunen im Landkreis und unterzogen sie einem Freiflächencheck.
„Für uns ist das auch schon ein Stückweit Vorbereitung auf die nächsten Kommunalwahlen 2024, nachdem wir uns beim letzten Mal den Themen Breitbandversorgung und ÖPNV gewidmet hatten“, erklärt Levin Eisenmann, der Kreisvorsitzende der Jungen Union beim Ortstermin an der Mühlinger Birkenhütte. In Zeiten der Pandemie, in denen Treffpunkte in Innenräumen ungeeignet sind, habe das Thema Freiflächen für Jugendliche eine besondere Bedeutung, so Eisenmann.
Gemeinde ist gut aufgestellt
Mit dabei waren lokale Vertreter der Jungen Union aus Mühlingen und Altbürgermeister Manfred Jüppner. Sie berichteten über die örtlichen Gegebenheiten. „Generell ist die Gemeinde ganz gut aufgestellt, was Treffpunkte für Jugendliche angeht“, fasste Tom Sternberg, der Vorsitzende der Jungen Union in Mühlingen, die Lage zusammen. Neben einem Bolzplatz, einer BMX-Strecke, verschiedenen Sportanlagen und einem Badezugang biete auch die Birkenhütte mit ihrem Unterstand einen wettergeschützten Treffpunkt für Jugendliche. Zudem sei sie durch den benachbarten Spielplatz auch eine beliebte Anlaufstelle für Familien mit kleineren Kindern.
Wie Gemeinderat Christoph Auer anmerkte, hätten die Mitglieder des Gemeinderats erst vor Kurzem eine Ortsbefahrung durchgeführt, um eine Bestandsaufnahme zu machen, was Spielplätze und Treffpunkte für Jugendliche angeht. Im Großen und Ganzen sei die Gemeinde hierbei auf einem guten Standard. Vereinzelt sollen in die Jahre gekommene Spielgeräte ausgetauscht werden. Auch soll für mehr Schatten gesorgt werden, damit sich die Aufenthaltsqualität im Sommer noch verbessere.
Mobilfunk als Sorgenkind
Als verbesserungswürdig sahen alle Teilnehmer der Runde die Mobilfunk-Situation an. „Die Karten zur Netzabdeckung sind eindeutig geschönt“, ärgert sich etwa Manfred Jüppner. Deshalb habe die Gemeinde schon vor längerer Zeit Bestrebungen gestartet, WLAN-Hotspots an verschiedenen Punkten im Ort anzubieten.
Thomas Racke bemerkte, dass an der Birkenhütte Möglichkeiten zur Müllentsorgung fehlten. Allerdings: „Öffentliche Mülleimer laden immer auch dazu ein, privaten Müll illegal zu entsorgen. Deshalb ist man als Gemeinde immer im Zwiespalt, ob man irgendwo Mülleimer aufstellen sollte oder nicht“, erläuterte Altbürgermeister Jüppner. Für ihn sind die Personen, die sich an solchen Orten treffen, auch in der Pflicht, ihren Müll wieder selbst zu entsorgen.
Auch kleine Anmerkungen wichtig
Levin Eisenmann setzte die angesprochenen Punkte auf seine Liste. Er zeigte sich zufrieden damit, dass in der Gemeinde kein allzu großer Verbesserungsbedarf bestehe. „Aber auch die kleinen Anmerkungen sind wichtig und sollten in Angriff genommen werden“, betonte er. In anderen Städten und Gemeinden habe man festgestellt, dass der Handlungsbedarf noch deutlich größer ist. Nun wolle man alle bemängelten Punkte zusammentragen und Konzepte erarbeiten, wie diese verbessert werden können, erklärt Eisenmann das weitere Vorgehen.