Viktor Krieger, Initiator des Vereins Hilfe für Menschen in der Ukraine, ist nun zum zwölften Mal in die Ukraine gefahren, um dort Hilfsgüter zu verteilen. Von Lebensmittelpaketen über Fahrräder bis Feuerwehrautos hat er alles schon dorthin transportiert. Im Rahmen einer Pressemitteilung an den SÜDKURIER berichtet er von den Erfahrungen seiner jüngsten Fahrt in das Land, in dem seit mehr als drei Jahren Krieg herrscht.

Um zwei Uhr morgens ging es los

Aufgebrochen sei er mit seiner Frau Valentina dafür frühmorgens am 1. März. Nach insgesamt 15 Stunden Fahrt seien die beiden am Ziel angekommen, berichtet er. Am Tag darauf haben die beiden direkt vor Ort Einkäufe erledigt. In erster Linie handelte es sich dabei seinen Angaben zufolge um Lebensmittel für bedürftige Familien. Gemeinsam mit zuverlässigen Helfern, berichtet er weiter, habe man dann Lebensmittelpakete gepackt. Über vier Abende hinweg wurden diese an 140 Familien in den Orten Huta, Newitzke und Kamyanytza verteilt, die Orte befinden sich nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zur Slowakei.

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Derartige Schicksale lösen Betroffenheit aus

Die Begegnungen mit den Menschen, die vom Krieg in ihrem Land betroffen sind, sei ihm nicht immer leicht gefallen, gibt Krieger zu. Es sei teilweise „sehr schwer, das alles zu verarbeiten“, berichtet er im Hinblick auf Familien, die Väter, Söhne und Männer verloren hätten. Die Rente reiche außerdem bei vielen nur gerade mal Geld für Strom, Wasser und Brot. Ein Lebensmittelpaket, wie die, die von ihm verteilt worden sind, entspräche dem Wert einer Monatsrente, erklärt Krieger.

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Der Bedarf an Hilfsgütern ist weiterhin groß

Das die Hilfe dort willkommen ist, zeigt auch die Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt Uzhhorod. Am 4. März wurde das Ehepaar von seinem Stellvertreter Ivan Zavydnyak, dem Leiter des Gesundheitsamt Yaroslaw Hlagola, der Dolmetscherin Viktoriya Syno und der Leiterin des Amts der internationalen Zusammenarbeit und Innovationen, Viktoriya Tarachonych, empfangen. Im Anschluss daran fuhren die beiden zu einem Termin ins örtliche Krankenhaus, an welches sie bereits einen Krankenwagen gespendet haben.

Sie wurden vom Direktor des Krankenhausverbands Uzhhorod empfangen und besuchten die Krankenhauszimmer, in denen die schwerbehinderten Patienten untergebracht sind und in denen sich die Intensivstation befindet, erzählt Krieger. Die Ausstattung im Krankenhaus bestünde fast komplett aus gespendeten Gegenständen aus Deutschland, Österreich, Niederlanden, Italien und weiteren EU-Ländern, berichtet er weiter. „Nachdem wir das alles gesehen haben, stellen wir fest, dass der Bedarf weiterhin sehr groß ist“, fasst Krieger die Erlebnisse im Krankenhaus zusammen.

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Das nächste Projekt wartet schon

Im Anschluss daran hatten die beiden einen weiteren Termin bei der Gemeinde Onokivsky. Mit dem stellvertretenden Bürgermeister habe man sich über die Aufstellung der Garage für das Feuerwehrauto unterhalten, welches die beiden 2023 in die Ukraine gebracht haben, erklärt Krieger.

Nach 25 Stunden Heimreise: „geschafft, aber zufrieden“

Nach einem unermüdlichen Einsatz vor Ort begab sich das Ehepaar am Nachmittag des 5. März wieder auf den Heimweg. „Geschafft, aber zufrieden“ sind die beiden nach 25 Stunden Heimreise wieder zuhause angekommen, endet Krieger seinen Bericht über die zwölfte Tour dieser Art. Wer sich für den Verein und seine Projekte interessiert, findet auf der Internet-Seite: www.ukrainehilfe.eu mehr Informationen darüber.