Öhningen Der kommunale Wärmeplan ist ein Instrument, das Kommunen dabei hilft, eine klimaneutrale Versorgung mit Wärme zu erreichen. Hierfür schlossen sich rund um die Höri sieben Gemeinden zusammen – darunter die Gemeinde Öhningen. Der Plan umfasst die Analyse der aktuellen Situation der Wärmeversorgung, die Ermittlung des zukünftigen Wärmebedarfs sowie die Identifizierung von Potenzialen für erneuerbare Energien und die Energie-Effizienz. Das Ziel: Die Gewährleistung einer treibhausgas-neutralen, sicheren und kostengünstigen Wärmeversorgung. Kürzlich stellte Lars Felder vom Büro Greenventory im Gemeinderat die Ergebnisse der Untersuchung sowie vier Maßnahmen vor. Aktuell wird der Wärmebedarf in Öhningen zu 80 Prozent aus fossilen Brennstoffen gedeckt.
„Die Wärmewende beginnt im privaten Bereich, im einfachen Haushalt“, sagte Lars Felder. Denn den größten Bedarf haben die privaten Haushalte mit einem Anteil von 78,4 Prozent. Sie benötigen eine Wärme von 50,6 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/J). Die Landwirtschaft und die Industrie in Öhningen kommen zusammen auf 9,2 Prozent (9,6 GWh/J) und das Gewerbe, der Handel und die Dienstleistungen auf 8,4 Prozent (5,4 GWh/J). Die öffentlichen Gebäude verbrauchen 3,9 Prozent des Bedarfs in sämtlichen Teilortschaften. Nahezu die Hälfte aller Wohngebäude haben eine schlechte Wärme-Effizienz (Klasse F). Im Vergleich zu anderen Gebäuden benötigen sie deutlich mehr Energie und damit höhere Heizkosten. Weitere 23 Prozent der Wohnhäuser hätten noch schlechte Werte erzielt.
Felder empfahl vier Maßnahmen für Öhningen: Einen Transformationsplan zur Erweiterung des bestehenden Wärmenetzes, eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau eines Wärmenetzes in der Ortschaft Wangen, den Ausbau und die Erweiterung einer Energie-, Sanierungs- und Förderberatung, eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung der Oberflächengewässer sowie den Ausbau von Photovoltaik-Dachanlagen und PV-Großanlagen.