Ein eindrucksvolles Fazit aus dem vorangegangenen Jahr 2022 zog Bürgermeister Andreas Schmid beim Neujahrsempfang im Bürgersaal des Öhninger Rathauses: Auch unter schlechten Rahmenbedingungen könne man einiges auf den Weg bringen, so der Bürgermeister. Da Öhningen in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet habe, würde eine Krise die Gemeinde nicht aus der Bahn werfen und in dem guten Zusammenspiel von Verwaltung, Gemeinde- und Ortschaftsrat wie auch dem Ehrenamt Investitionen in Höhe von 12,9 Millionen Euro bis in das Jahr 2025 ermöglichen.

Höri-Musiktage bekommen Förderung vom Land

Die Landtagsabgeordnete für den Kreis Konstanz und Gastrednerin Nese Erikli (Bündnis 90/Die Grünen) gab bekannt, dass die Höri-Musiktage in die Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur aufgenommen worden sei und der Verein jährlich mit 65.000 Euro für die Ausrichtung der Musiktage unterstützt werde. Die Höri-Musiktage seien ein Juwel am See und im ländlichen Raum auf hohem Niveau – mit vielen jungen europäischen Künstlerinnen und Künstler, so Erikli.

Gleich doppelte Ehrung für den Verein Höri-Musiktage. Sie erhielten den Bürgerpreis der Gemeinde Öhningen sowie die Zusage des Landes ...
Gleich doppelte Ehrung für den Verein Höri-Musiktage. Sie erhielten den Bürgerpreis der Gemeinde Öhningen sowie die Zusage des Landes für eine jährlich Förderung der Veranstaltung in Höhe von 65.000 Euro (von rechts): Bürgermeister Andreas Schmid, Hilde von Massow, Landtagsabgeordnete Nese Erikli (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Wolfgang Wüster.

Begann 2022 noch mit dem Gefühl, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise mit viel staatlicher Unterstützung in den Griff zu bekommen seien, so seien die Menschen am 24. Februar aus ihren Träumen gerissen worden: Ein Despot in Russland habe einen Krieg in Europa angezettelt, der einiges ins Wanken gebracht hätte, so Schmid. Der Corona-Krise folgte eine Gas-, Strom- und Energiekrise sowie eine Inflation mit steigenden Betriebs-, Unterhalts- und Lohnkosten und damit in Folge auch das Verschieben von Investitionen.

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Innovativ und entscheidungsfreudig soll man bleiben

Die Krise habe aber auch gezeigt, dass die Gemeinde dennoch handlungsfähig bleiben kann, wenn sie innovativ und entscheidungsfreudig sei, so Schmid. Seiner Ansicht nach wirkten die Energiekrise und die damit verbundenen hohen Energiekosten als ein Innovationsschub für erneuerbare Energien. Dieser Schub werde die Gemeinde weniger anfällig für weitere Krisen machen. Als Ankerpunkt für die Energiewende und die Klimaneutralität begreife Andreas Schmid auch den Bau von Windrädern in Schienen sowie von Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen.

Ende 2023 ist die Sanierung des Probsteigebäudes beendet

Andreas Schmid kündigte bis Ende 2023 den Abschluss der Sanierungsarbeiten des Probsteigebäudes im Augustiner Chorherrenstift an. Das Land und die Kirche hätten zudem mit der Gemeinde vereinbart, den gesamten Gebäudekomplex gemeinsam zu entwickeln, so Schmid. Die Gestaltung des Klosterplatzes soll im Anschluss an die Bauarbeiten erfolgen.

Mit dem geplanten Haus der Vereine sei zudem Schwung in die Gestaltung der Sportanlagen und des Schulbereichs gekommen. Zwei Drittel der Kosten für das Haus der Vereine in Höhe von maximal 2,5 Millionen Euro sollen durch den Verkauf von gemeindeeigenen Grundstücken erfolgen.

Große Investitionen stehen bevor

Im kommenden Jahr möchte Öhningen Investitionen in Höhe von 4,8 Millionen Euro tätigen. 1,4 Millionen Euro würden in die Sanierung des Probsteigebäudes fließen. 725.000 Euro seien zudem für die Feuerwehr in Schienen eingeplant, so Schmid. Die Erweiterung des Lädele in Schienen wird mit 270.000 Euro unterstützt. 150.000 Euro fließen in die Planung des Haus der Vereine, weitere 600.000 Euro in den Straßenbau.

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Der Öhninger Haushalt 2023 könne noch mit erwirtschafteten Eigenmitteln, Zuschüssen und mit Grundstückserlöse finanziert werden, so Schmid. Für den Finanzplan der Haushalte 2023 und 2024 und derern Investitionen von insgesamt acht Millionen Euro sei jedoch eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,4 Millionen notwendig. Unberücksichtigt seien hierbei die Kosten für den Breitbandausbau und für einen neuen Kindergarten in Schienen. Trotz den Zuschüssen müsste die Gemeinde einen ungedeckten Aufwand von 2,4 Millionen Euro finanzieren.