Ohne das Gerüst an der Fassade des Chorherrenstifts erstrahlt das Probsteigebäude wieder in einem leuchtenden Weiß. Der Gemeinderat sei mit dem Denkmalamt einig gewesen, dass die statisch neu befestigte und mit Kalk verputzte Fassade von alleine altern und Patina anlegen solle, so Bürgermeister Andreas Schmid bei seinem Sachstandbericht zu der rund 8,8 Millionen Euro schweren Teilsanierung des Chorherrenstifts.

In die Fußböden seien nun die Heizungsrohre verlegt worden. Der Estrich solle innerhalb der nächsten zwei Wochen aufgetragen werden und nach dessen Trocknung das Gebäude für eine Besichtigung durch den Rat und die Bevölkerung offen stehen, versprach Schmid im Gemeinderat.

Einigung mit der Kirche in Sicht

Ende Oktober habe man sich mit der katholischen Kirche darauf geeinigt, die verzwickten Eigentumsverhältnisse aufzulösen, erklärte der Bürgermeister. Es lägen zwar noch keine finalen Unterschriften vor, doch sei die Kirche der Gemeinde ein großes Stück entgegen gekommen.

Sie wolle sich mit ihrem Pfarrbüro auf das erste Obergeschoss im mittleren Trakt konzentrieren und bekomme Räume vom gemeindeeigenen Teil zur Verfügung gestellt, damit die gesamte Etage genutzt werden könne. Dadurch würde das zweite Obergeschoss im Pfarrhaus frei, und könne in ein Gesamtkonzept aufgenommen werden. Offen sei noch, wo gemeinschaftlich genutzte Flächen zu verorten seien und welche Flächen genau zugeordnet würden. Sei eine Klärung in Sicht, dann könne man mit Land und Kirche über eine „gesamthafte Nutzung“ reden.

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Gemeinderat Stefan Singer (Netzwerk) schätzte den zeitlichen Rahmen für eine Gesamtnutzung auf fünf Jahre ein, wobei das Probsteigebäude bereits im nächsten Jahr fertiggestellt sein könnte. Sorge bereitete ihm, dass das sanierte Gebäude ungenutzt bleiben könnte. Zudem seien durch das Projekt bisher viele Kapazitäten der Verwaltung gebunden worden. Er stellte die Frage, ob die Organisation künftig dort verbleiben oder ausgelagert werden sollte und bat um eine Klausur mit den Räten.