Seit einem halben Jahr ist der Bauwagen am Dorfrand von Wangen für die Jugend geschlossen. Anwohner fühlten sich durch den nächtlichen Lärm und von dem dort ausgehenden Rauchgeruch belästigt. In einer Anhörung vor dem Gemeinderat einigten sich Ende Januar beide Parteien auf eine zweimonatige Schließung des Jugendtreffs und auf ein Schlichtungsverfahren unter Mithilfe von Moderatoren aus dem Ortschafts- und Gemeinderat sowie dem Kreisjugendring.
Schlichtung bleibt ohne Ergebnis
Mittlerweile kam es zu einem Treffen der Parteien – ohne nennenswertes Ergebnis. Ortsvorsteher Bruno Bohner kündigte dem Öhninger Gemeinderat in dessen jüngsten Sitzung die Aufhebung des Moratoriums für den heutigen Freitag an. Unter anderem aus Gründen des Zusammenhalts im Dorf.
Da es zu keiner Einigung kam, würden die Einsprecher von einem Fortbestand des Moratoriums ausgehen, so Bruno Bohner in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER: Doch der Jugend könne der Treffpunkt nicht noch zusätzlich über den Sommer vorenthalten werden.
Jugendliche engagieren sich im Dorf
Er habe deshalb dem Gemeinderat die Aufhebung des Moratoriums unter Voraussetzung der Einhaltung der Gaststättenverordnung angekündigt. Die Aufhebung habe auch praktische Gründe. Denn rund 70 Prozent der Jugendlichen im Bauwagen engagieren sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr, der DLRG oder auch als Übungsleiter im Turnverein, erläutert Bruno Bohner gegenüber der Zeitung.
Überall würde das Prinzip Geben und Nehmen gelten. Nehme man der Jugend nun etwas weg oder entziehe ihnen mehr als ein halbes Jahr den Treffpunkt, so befürchtet er den Verlust ihres Engagements für das Dorf. Diese Konsequenz hätten ihm bereits die Jugendlichen vermittelt. Es habe sich unter den Jugendlichen Ernüchterung eingestellt.
Der Schaden sei gegenüber den wenigen Einsprechern hoch. Der Ortsvorsteher möchte mit dem Ende des Moratoriums den Jugendlichen im Bauwagenkollektiv ein positives Signal senden. Ein neuer Schallschutz soll zudem Abhilfe schaffen.