Lange war nicht klar, ob es in diesem Jahr eine Junioren-Europameisterschaft im Hallenradsport geben würde. Erst vor etwa 80 Tagen fand sich mit dem Verband Swiss Indoor- and Unicycling ein Ausrichter. In kürzester Zeit organisierten die Verantwortlichen diese internationale Veranstaltung und sorgten dafür, dass der Hallenradsport-Nachwuchs Europas sich am 19. und 20. Mai in Wallisellen in der Schweiz treffen konnte.
Zwei Tage zuvor startete die „Mission Titelverteidigung“ für das Orsinger Zweier-Paar Eva und Lena Streit mit der Anreise im Aacher Mannschaftsbus zum Hotel der deutschen Nationalmannschaft.

Insgesamt elf Nationen hatten Sportlerinnen im Kunstrad sowie im Radball in die Schweiz entsandt. Mit der feierlichen Eröffnungszeremonie am Freitagabend begann die Europameisterschaft offiziell.
Familie, Fans und Verein fiebern mit
Nach einigen Trainingseinheiten auf der Trainings- und Wettkampffläche am Donnerstag, Freitag und noch am Samstagmorgen ging es für die Streit-Schwestern am Samstagvormittag gegen 10.30 Uhr los. Im Zweier der Juniorinnen waren sechs Paare am Start. Die Zwillinge vom RMSV Orsingen durften laut Startliste auf einen deutlichen Punktevorsprung blicken und fuhren das Programm mit der höchsten Schwierigkeit. Die mitgereisten Fans, ihre Familie und Vereinsmitglieder fieberten Übung um Übung mit.
Doch die Zwillinge fuhren eine Figur nach der anderen. Bei der Kehrreitsitzsteiger-Mühle mit Drehungen strauchelten sie zwar kurz, konnten sich aber retten und blieben ohne Absteiger. Die zweifachen Lenkerstanddrehungen klappten sauber und nach dem Wechsel auf ein Rad gelang ebenfalls alles.
Mädchen holen sich die Goldmedaille
Mit stolzen 124,84 Punkten gingen die beiden unter tosendem Applaus sehr glücklich und erleichtert von der Fläche. Sie verteidigten damit ihren Titel. Die anschließende Siegerehrung mit feierlichem Einzug, dem EM-Titel mit EM-Trikot, der errungenen Goldmedaille und dem Abspielen der Nationalhymne war ihr Lohn für die anstrengenden vergangenen Wochen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten mit deutlichem Abstand Paare aus der Schweiz und Tschechien.