Die Kindergartengebühren in Orsingen-Nenzingen werden zum neuen Jahr steigen. Die aktuellen Gebühren für die Kindertageseinrichtungen gelten seit dem 1. Januar 2024. Schon bei deren Festlegung im Oktober 2023 hatte der Gemeinderat beschlossen, künftig jährlich über die Anpassung der Elternbeiträge zu sprechen, um den landesweit angestrebten Kostendeckungsgrad von 20 Prozent zu erreichen. Für das Kindergartenjahr 2024/2025 empfehlen die kommunalen Landesverbände eine Erhöhung von 7,5 Prozent. Diese Erhöhung wurde einstimmig beschlossen.
Derzeit liege die Gemeinde bei einem Kostendeckungsgrad von unter 15 Prozent, 20 Prozent sollte man anstreben, machte Bürgermeister Stefan Keil deutlich. Er erklärte: „Wenn wir nur um 7,5 Prozent erhöhen, müssen wir uns im kommenden Jahr eine Strategie überlegen, wie wir die Beiträge weiterentwickeln, um Richtung 20 Prozent zu kommen.“ Die Kostensituation werde nicht besser und auf die bisherige Weise sei der Kostendeckungsgrad nicht zu erreichen, so Keil.
Weitere Erhöhungen stehen an
Vieles sei derzeit von Unsicherheiten geprägt, auch die Finanzen der Gemeinde Orsingen-Nenzingen. Diese sei den Empfehlungen der kommunalen Landesverbände in der Vergangenheit nicht gefolgt. Das müsse sich ändern, machte der Bürgermeister klar: „Wenn wir nicht mitgehen, wird die Kluft noch größer. Man sollte die Empfehlungen in Zukunft auf jeden Fall umsetzen.“
Allerdings bedeuten 7,5 Prozent Erhöhung keineswegs einen Kostendeckungsgrad von dann 22,5 Prozent. Keil sagte: „Die Erhöhung führt nur zu einer marginalen Verbesserung. Vieles wird durch höhere Kosten aufgezehrt.“ Aus dem Rat kam Verständnis. Stefan Stemmer befand, es sei nie schön, Gebühren zu erhöhen. Aber jeder müsse einsehen, dass es anders nicht geht.
Finanzielle Lage im Blick behalten
Zusätzlich wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung der Satzung über die Benutzung der Kindertageseinrichtungen der Gemeinde Orsingen-Nenzingen ein Passus zum Thema Gebührenerstattung hinzugefügt. Künftig wird der Satzung ein separates Gebührenverzeichnis als Bestandteil beigefügt. Bürgermeister Stefan Keil sagte, ein regelmäßiger Austausch zwischen Verwaltung und Gemeinderat sei wichtig, um die finanzielle Lage der Gemeinde im Blick zu behalten.