Die aktuellen Gebührensätze für Wasser und Abwasser in Orsingen-Nenzigen gelten seit drei Jahren. Für 2022 und 2023 wurden sie nun neu kalkuliert. Vor allem wegen der steigenden Aufwendungen für den Unterhalt der Abwasserbeseitigungsanlagen und der höheren Abschreibungen durch Neubauten steigen die Gebühren im Vergleich zur letzten Kalkulation an.
Überschüsse aus den Vorjahren von rund 168.000 Euro wurden gebührenmindernd berücksichtigt, erklärte Kämmerin Gabriele Zimmer. Da keine Direkteinleitungen mehr erfolgen, entfällt die entsprechende Gebühr. Ab dem 1. Januar beträgt die Schmutzwassergebühr je Kubikmeter Abwasser 1,64 Euro (bisher 1,47 Euro), die Niederschlagswassergebühr je Quadratmeter versiegelter Fläche und Jahr verdreifacht sich auf 0,55 Euro (bisher 0,18 Euro).
Ralph J. Schiel (FGL) bat um einen Hinweis an die Einwohner, dass sich sickerfähige Pflastersteine im Gegensatz zu versiegelter Fläche nicht nur finanziell, sondern auch für die Umwelt rechneten. Marius Zeiher (CDU) wies in diesem Zusammenhang auf die vor nicht allzu langer Zeit erhöhte Belohnung für das Anlegen von Sickermulden auf dem eigenen Grundstück hin.
Kostendeckung auch bei Wasser
Auch im Bereich Wasserversorgung gelten die aktuellen Gebühren seit dem 1. Januar 2019. Gabriele Zimmer erläuterte, die Wassergebühren müssten erhöht werden, um eine Kostendeckung zu erreichen. Sie nannte einen stetig steigenden Unterhaltungsaufwand und den teilweisen Wegfall aufzulösender Zuschüsse als Ursachen für die höheren Kosten. Außerdem müsse die Unterdeckung von 2016/2017 von knapp 30.600 Euro ausgeglichen werden.
Der in Ein- und Mehrfamilienhäusern eingesetzte Zähler Q3 4 kostet ab Januar 2,01 Euro im Monat (bisher 1,57 Euro). Auch die Grundgebühren der anderen eher selten verbauten Zähler steigen, bei Bauwasserzählern bleibt die Grundgebühr gleich, da sich die Anschaffungskosten nicht verändert haben. Die Verbrauchsgebühr je Kubikmeter Wasser steigt um 43 Cent auf 2,59 Euro. Der Rat beschloss alle neuen Gebührensätze einstimmig.