Die vergangenen Monate waren für die Bewohner des Pflegeheims Da-Heim in Orsingen von einigen Unsicherheiten geprägt. Bereits im vergangenen Jahr habe sich abgezeichnet, dass die Betreiberfamilie Muffler den Betrieb abgeben möchte, berichtet Achim Niess, der das Heim gemeinsam mit vier regionalen Partnern gekauft hat. Bereits seit Oktober vergangenen Jahres habe man über eine Übernahme nachgedacht, seither seien viele Verhandlungen und Gespräche gelaufen.

Inzwischen seien alle Formalitäten geklärt und es ist klar, wie es mit dem Pflegeheim weitergehen soll. Die gute Nachricht ist: Alle Bewohner dürfen bleiben, niemand muss das Haus verlassen. „Diese Frage hat die Bewohner eine Zeit lang verunsichert“, sagt Niess. Betrieben wird das Heim bereits seit dem 1. Juli vom Helianthum Seniorenzentrum in Steißlingen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Orsingen seien alle übernommen worden, berichtet Helianthum-Geschäftsführer Oliver Stellfeld.

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Optische Veränderungen haben begonnen

Einige Veränderungen stehen allerdings doch an. So sollen die Zimmer in den kommenden Wochen renoviert und umgestaltet werden, auch außen am Gebäude stehen bereits Gerüste. Rund 350.000 Euro investieren die Betreiber eigenen Angaben zufolge in Renovierungsmaßnahmen in das knapp 20 Jahre alte Gebäude.

Auch hinter den Kulissen stehen noch weitere Veränderungen an. Das Heim soll in Teileigentum aufgeteilt werden. Interessenten können sich also Zimmer im Heim kaufen. Diese sind verpachtet an das Helianthum. Die Käufer bekommen ein Vorbelegungsrecht, falls sie selbst oder Angehörige von ihnen einmal in das Pflegeheim einziehen möchten, erklärt Niess.

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Vorbild für Teileigentum ist Steißlingen

Ein ähnliches Konzept wird im Stammhaus des Helianthum in Steißlingen bereits umgesetzt und habe sich dort bewährt, erklärt Stellfeld. Er betont, dass dadurch niemand der aktuellen Bewohner um seinen Pflegeplatz fürchten müsse. „In der Regel gibt es für Pflegeheimplätze eine Warteliste. Wer ein Vorbelegungsrecht hat, der wandert auf der Warteliste ganz nach vorn und bekommt dann garantiert einen Platz, sobald dieser frei wird.“ Zudem hätten die aktuellen Mieter ein Vorkaufsrecht.

Darüber hinaus sollen Käufer aus der Gemeinde ebenfalls bevorzugt zum Zug kommen. „Wir wollen regionalen Käufern den Vorzug geben, damit die Leute wissen, dass sie und ihre Angehörigen auch regional versorgt werden“, sagt Achim Niess. Für die 27 Pflegeappartements müssen Interessenten zwischen 200.000 und 250.000 Euro aufwenden. Daneben gibt es sieben Einheiten für betreutes Wohnen und eine Pflegesuite. Hier belaufen sich die Kosten auf bis zu 375.000 Euro, sagt Niess.

Bewohner müssen mit höheren Kosten rechnen

Ihm zufolge gab es bereits erste Gespräche mit Interessenten. Er rechne damit, dass die Vermarktung sehr schnell laufen wird. In Steißlingen seien alle Zimmer innerhalb eines halben Jahres verkauft gewesen.

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Doch werden sich die Bewohnerinnen und Bewohner deshalb auf höhere Kosten für ihren Pflegeheimplatz einstellen müssen? „Dieses Jahr erstmal nicht“, sagt Oliver Stellfeld. Die Pflegesätze werden ihm zufolge immer für zwölf bis 15 Monate verhandelt. Im August laufen die aktuell gültigen Sätze eigentlich aus. „Da jetzt aber wegen der Renovierung durch Lärm und Zimmerwechsel einige Unannehmlichkeiten auf die Bewohner zukommen, haben wir angekündigt, dass die Sätze für den Rest des Jahres noch unverändert bleiben“, sagt Stellfeld.

Aktuell lägen diese rund 300 Euro niedriger als im Helianthum-Stammhaus in Steißlingen, erklärt Stellfeld. Laut dem Onlineportal BKK-Pflegefinder liegt der Gesamt-Eigenanteil für den Pflegeplatzmomentan je nach Pflegegrad bei rund 3200 bis 3600 Euro pro Monat. Stellfeld betont jedoch auch, dass sich die Preise in Orsingen, nicht zuletzt aufgrund der Renovierungsmaßnahmen, im kommenden Jahr sicherlich erhöhen werden.