Sie war einst als eine der ersten großen Veranstaltungen der Heimattage 2021 in Radolfzell geplant, nun soll sie der krönende Abschluss werden: die Narrenreise. Geplant war eine gemeinsame Fahrt aller Radolfzeller Zünfte, der Kernstadt und der Ortsteile, durch die gesamte Stadt. Die Corona-Pandemie bremste diesen Fahrplan aus und machte eine Neuorganisation notwendig. Aus der gemeinsamen Narrenreise wurde ein Filmprojekt.
Filmteam hat die Zünfte besucht
Ein Filmteam hat jede Zunft der Radolfzeller Ortsteile sowie die Froschenzunft und Narrizella Ratoldi aus der Kernstadt besucht, und diese konnten in kurzen Filmsequenzen sich und ihr Brauchtum vorstellen. „Jetzt ist etwas viel Nachhaltigeres entstanden“, sagt Nina Hanstein, Geschäftsführerin der Tourismus und Stadtmarketing GmbH Radolfzell. Für die beteiligten Narrenzünfte seien die Planung und die Dreharbeiten viel Arbeit gewesen. Für das ehrenamtliche Engagement bedankten sich Hanstein und Christine Steiert, Projektleiterin der Heimattage, ausdrücklich bei den anwesenden Zunftvorsitzenden. „Ohne euren Einsatz hätte das nicht geklappt“, so Christine Steiert.
Das Ergebnis der mehrtägigen Dreharbeiten, die im Oktober stattgefunden haben, wird nun kommende Woche zur Uraufführung gebracht. Die Filmpremiere mit dem Titel „Narri, Narro! Eine närrische Reise durch Radolfzell und seine Ortsteile“ findet am Donnerstag, 18. November, um 20.11 Uhr im Milchwerk statt. Der Einlass beginnt um 19 Uhr. Präsentiert und närrisch umrahmt wird der Abend von den Kernstadtzünften Froschenzunft und Narrizella Ratoldi. Musikalisch wird die Vorführung von der Froschenkapelle begleitet. Doch für den Narrizella-Präsident ist die ursprünglich geplante Narrenreise noch lange nicht vom Tisch: „Das ist jetzt wegen Corona nur aufgeschoben, wir holen das auf jeden Fall nach“, sagt Martin Schäuble entschlossen.
Vorführung in den Ortsteilen an zwei Terminen
In den Ortsteilen wird der Film am Samstag, 20. November, zu je zwei Terminen – einmal um 14.11 Uhr und um 17.11 Uhr – gezeigt. „Wir möchten das Projekt bewusst in die Ortsteile tragen und dort Vorführungen anbieten“, sagt Nina Hanstein. In Stahringen wird der etwa einstündige Film im Bürgersaal gezeigt. Dort passen etwa 40 Personen pro Vorstellung in den Raum.
Der Musikverein werde an diesem Tag spielen und passend zum Kino-Erlebnis soll es Popcorn geben, kündigt Schoofwäscher-Präsident Reinhard Sauter an. „Unsere Schauspieler haben sich richtig viel Mühe gegeben“, verspricht Sauter. Die Markelfinger Seifensieder werden ihre Vorführung mangels eigener Halle ins Milchwerk verlegen. „Wir laden auch alle Interessierten aus der Kernstadt zu unserer Vorführung ein“, sagt Zunftpräsident Thomas Böttinger. Im Milchwerk habe man schließlich mehr Platz, bis zu 300 Personen könnten pro Termin kommen. Und vermutlich werde der Musikverein Markelfingen aufspielen, so Böttinger.
Musik und Bewirtung
Andreas Schnee von den Moofangern in Liggeringen lädt an den Narrenplatz und in die Torkel ein. Draußen biete der Verein Glühwein an und musikalisch werde höchstwahrscheinlich der Fanfarenzug auf den Film einstimmen. In die Torkel passen 80 bis 100 Personen. In Güttingen wird der Narrenreise-Film in der Buchenseehalle gezeigt. Für das Rahmenprogramm sei die Guggenmusik angefragt, passend für einen Filmnachmittag werde man Popcorn und Chips anbieten, kündigt Schimmelreiter-Präsident Manfred Hiller an.
Bei der Vorführung in der Mindelseehalle Möggingen soll laut Welsbach-Präsident Burkhard Grob der Fanfarenzug spielen. Es sei zwar am Anfang schwierig gewesen, die Vereinsmitglieder für dieses Projekt zu motivieren, aber am Ende sei es eine gute Sache gewesen, so Grob. „Wir sind froh, dass Möggingen dabei ist.“ In Böhringen wird der Film im Rathauspavillon gezeigt.