„Wir können sehr stolz sein“, eröffnete Karin Chluba die Hauptversammlung des Radolfzeller Ortsvereins des DRK. Die Vorsitzende blickte bei der Vorstellung ihres Tätigkeitsberichts auf ein arbeitsreiches Jahr 2024 zurück. Nach der Corona-Pandemie habe der DRK-Ortsverein eine riesige Welle an Veranstaltungen abgedeckt, sagte Chluba. Die Betreuung der vielen wieder aufgenommenen Veranstaltungen, nicht nur in Radolfzell, sei für den Ortsverein mit einem riesigen Aufwand verbunden gewesen.
Besonders stolz war sie über die Sozialarbeit des DRK-Ortsvereins in Radolfzell. Diese habe wieder viel Fahrt aufgenommen – sei es beim Seniorentreff oder in den Gymnastikgruppen. Großen Erfolg zeigte auch die Jugendarbeit beim DRK-Ortsverein. Die Mitgliederzahl in der DRK-Jugend stieg 2024 um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Chluba kündigte an, die Ausrüstung modernisieren zu wollen, damit die Erste Hilfe in einer Stadt ohne Krankenhaus effizient erfolgen könne: Der Ortsverein habe die Sicherheit der Bürger auf dem Schirm, sagte Chuba.
Großer Einsatz der Mitglieder
Insgesamt 1152 Arbeitsstunden wandte der DRK-Sanitätswachdienst im Vorjahr auf, um die Sicherheit von Radolfzeller Veranstaltungen für die Menschen zu gewährleisten. Der Sanitätswachdienst umfasste die medizinische Betreuung während der Veranstaltungen, wie auch die Unterstützung bei Rettungseinsätzen. Zu den arbeitsintensivsten Diensten des DRK gehörten das Hausherrenfest, der Hemdglonker sowie das Seefestival in Radolfzell. Über 364 Arbeitsstunden steckte der Ortsverband in die Pflege der Ausrüstung, in die Instandhaltung der eigenen Räume und in administrative Aufgaben.

365 Stunden verbrachten die Mitglieder bei regelmäßig stattfindenden Dienstabenden mit Weiterbildungen und dem Austausch von Erfahrungen, heißt es im Rechenschaftsbericht. In die Aus- und Fortbildung der Mitglieder flossen 357 Arbeitsstunden. Die Arbeitsstunden wurden zusätzlich zu den Dienstabenden geleistet. Auch vier Blutspendeaktionen in Radolfzell waren ein Erfolg: Hierbei wurden nahezu 900 Spender betreut und verpflegt. Allein durch die Radolfzeller Spenden konnten mehr als 2680 Leben gerettet werden, da jede Spende bis zu drei Empfängern helfen könne, so das DRK.
Eine der größten Übungen im Landkreis
Marco Grünacher ist Leiter des DRK-Bereitschaftsdiensts beim Ortsverein. Um für einen Ernstfall vorbereitet zu sein, stehen auch Bereitschaftsübungen auf der Agenda des Vereins. Dazu gehörte im vergangenen Jahr eine der größten Übungen im Landkreis in Radolfzell, sagte Marco Grünacher. Nahezu 100 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen und des Gesundheitsverbunds im Landkreis simulierten im ehemaligen Krankenhaus einen Bombenfund und eine Evakuierung aus dem Gebäude.
In der Simulation wurden Intensivpatienten und chirurgische Patienten aus schwersten Situationen gerettet und aus dem Haus begleitet. Die Darsteller waren im Alter von acht bis weit über 80 Jahre alt. Über 1000 Personen hätten sich entweder als Patientendarsteller, als Beobachter, als Planer oder Einsatzleiter an der Übung beteiligt, sagte Grünacher. Die Erfahrungen aus dieser Übung flossen auch in den Umzug des Radolfzeller Pflegeheims zum Heiligen Geist ein, an dem der DRK-Ortsverein beteiligt war.
75 Prozent Zuwachs bei der Jugend
Das Jugendrotkreuz hat 35 Mitglieder und verzeichnete 2024 einen Zuwachs von 75 Prozent. Die Jugendabteilung des Ortsverbands betreut zwei Gruppen im Alter bis zwölf und ab zwölf Jahren. Dort werden Kinder und Jugendliche auf den Bereitschaftsdienst vorbereitet. Das enorme Wachstum beim Jugendrotkreuz brächte die Abteilung auch an ihre Grenze, sagte die Leiterin der Ortsjugend, Laura Preikschass. Denn die Suche nach neuen Übungsleitern für die Kinder gestalte sich sehr schwierig. Während der Sitzung startete sie einen Aufruf an die Mitglieder.
Die Ortsjugend sei die Quelle für die Bereitschaft, sagte Laura Preikschass. Sehr erfolgreich für die DRK war ihre Präsenz bei der Messe für das Ehrenamt im Milchwerk. Dort fand der Ortsverein in Birgit Steven-Lahno eine neue Leiterin für die Sozialarbeit und in Gernot Mayer einen Beisitzer für die Arbeitssicherheit im Verein. Beide wurden bestätigt.
Lob vom Oberbürgermeister
OB Simon Gröger bezeugte dem DRK nicht nur auf nationaler und internationaler, sondern besonders auf lokaler Ebene seinen Respekt. Die Bereitschaft des Ortsvereins auf den Veranstaltungen sei eine „wahnsinnige Leistung“. Er schätzte das Dasein des Vereins für die Bürger der Stadt. „Wenn es einen Notfall gibt und wenn etwas passiert und jemand Hilfe braucht, dann ist das DRK da – Tag und Nacht“, sagte Gröger. Mit großer Demut nehme er diese schnelle und qualitativ wertvolle Hilfe als höchste Priorität im Ortsverein wahr.
Gröger nimmt in der Bevölkerung ebenso wahr, dass die Bürger dem DRK vertrauen – bei Veranstaltungen oder bei Notfall-Einsätzen. Gröger dankte für die vielen Stunden des ehrenamtlichen Engagements, für das Aufrechterhalten der Sicherheitsstrukturen, für die Treue der Mitglieder und deren Engagement in der Jugend-, Senioren- und Sozialarbeit sowie für die Organisation und Betreuung der Blutspenden und bei Fortbildungsmaßnahmen.