Nicht alle Wünsche können umgehend umgesetzt werden – das mussten jetzt auch die jüngeren Bürger der Stadt Radolfzell erkennen. Denn beim zweiten Kinderforum haben die verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung nicht nur bekannt gegeben, welche von den Kindern beim ersten Termin im März gewünschten Maßnahmen in eine direkte Umsetzung gehen. Sondern auch, auf welche Maßnahmen man wohl verzichten muss.

Maßnahme gegen Vermüllung des Waldes

Wie wichtig man die Anregungen und Wünsche der Kinder nimmt, zeigte eine kleine Geste des Oberbürgermeisters Simon Gröger. Per Handschlag begrüßte er jedes einzelne Kind im komplett gefüllten Bürgersaal des Rathauses. Anschließend wurden die verschiedenen Maßnahmen, die die Kinder am 23. März angeregt hatten, Punkt für Punkt erläutert.

So will man der Vermüllung des Waldes mit einer Waldputzete entgegenwirken. Im kommenden Jahr könnte man dazu am bundesweiten Forest Clean Day teilnehmen. Dem Wunsch nach einem kindgerechten Stadtplan will man in der Verwaltung ebenfalls nachkommen. Dieser soll in Zusammenarbeit mit den Kindern erarbeitet und anschließend umgesetzt werden.

Jeder wird mit Handschlag persönlich durch den Oberbürgermeister begrüßt: Simon Gröger gibt einem Mädchen beim Kinderforum die Hand.
Jeder wird mit Handschlag persönlich durch den Oberbürgermeister begrüßt: Simon Gröger gibt einem Mädchen beim Kinderforum die Hand. | Bild: Jarausch, Gerald

Schwimmbad und Spielstraße? Daraus wird nichts

Ein neues Schwimmbad wiederum wird es voraussichtlich aus Kostengründen nicht in der Stadt geben, wie Vanessa Leiber von der Abteilung Schulen und Sport sagte. Auch auf eine Spielstraße im Kapellenweg werden die Kinder vergeblich warten. „Man müsste die komplette Straße umbauen“, begründete Frank Matthes von der Abteilung Verkehrswesen die Entscheidung.

Das könnte Sie auch interessieren

Ähnlich negativ fiel die Antwort hinsichtlich einer Ampel an der Radolfzeller Straße in Markelfingen aus. Weil es sich um eine Kreisstraße handelt, die nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt Radolfzell liegt, stehen die Chancen auf eine Umsetzung eher schlecht. Immerhin wird es eine Querungshilfe mit Ampelanlage an der Kaltbrunner Straße geben, die angesichts der Bevölkerungszunahme durch das Baugebiet „Im Tal“ ohnehin angedacht war.

Stromkästen sollen schöner werden

Hoffnung auf schönere Stromkästen können sich die Kinder ebenfalls machen. Die Stadtwerke Radolfzell als Besitzer dieser Kästen signalisierten in der Veranstaltung, dass sie nichts gegen einen derartige Verschönerung einzuwenden haben. Um mit der Umsetzung schnell beginnen zu können, möchte man rasch Entwürfe von den Kindern einsammeln. Die Kosten für die optische Aufwertung werden die Stadtwerke ebenfalls übernehmen. Das Projekt soll auch dauerhaft weitergeführt werden.

Im Bereich der Kinderwohnung in der Schlesierstraße wird es künftig zudem Gemüse-Hochbeete geben, die die Kinder zusammen mit den Gärtnern der Technischen Betriebe Radolfzell (TBR) einpflanzen. Um den Spielplatz auf der Schafweide in der Nordstadt besser verschatten zu können, sagten die TBR weitere Bäume auf dem Areal zu. Außerdem wird ein beschädigtes Sonnensegel ersetzt. Dem Wunsch nach einer Toilette auf dem Spielplatz wird man aber nicht nachkommen können. Die Kosten dafür sind offenbar zu hoch und man wäre gleichzeitig in der Pflicht, alle 40 Spielplätze in der Stadt und den Ortsteilen damit auszustatten.

Das könnte Sie auch interessieren

Und während man im Bereich der Teggingerschule wohl ebenfalls noch länger darauf warten muss, bis dort ein Spielplatz errichtet wird, soll immerhin die Anlage am Höllturm mit weiteren Spielgeräten aufgewertet werden.