Diese Entscheidung überrascht niemanden. Der Radolfzeller Stiftungsrat – identisch mit dem Gemeinderat – hat kein Interesse daran, ein Sanierungskonzept für das Singener Krankenhaus am heutigen Standort weiterzuverfolgen. Ein entsprechender Weisungsbeschluss für die Vertreter des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz ist jüngst fast einstimmig beschlossen worden.

Beide Standorte für ungeeignet erklärt

Das Struktur- und Wirtschaftlichkeitsgutachtens der Hamburger Beraterfirma Lohfert & Lohfert hatte beide Krankenhausstandorte des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz, Radolfzell und Singen, für ungeeignet für den weiteren Betrieb befunden. Das Radolfzeller Krankenhaus ist am 30. Juni endgültig geschlossen worden.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Zwei-Standort-Lösung beinhaltete ein neues Zentralkrankenhaus in der Mitte des Landkreises und den Weiterbetrieb des Klinikums in Konstanz. Radolfzell hat zwei Grundstücke für das neue Krankenhaus bei Böhringen vorgeschlagen, auch Singen hat ein Areal ins Spiel gebracht. Noch steht eine Entscheidung aus. Der Kreistag hatte aber zusätzlich Anfang des Jahres beschlossen, auch ein Sanierungsgutachten für das Singener Klinikum am jetzigen Standort in Auftrag zu geben. Beauftragt wurde das Unternehmen Teamplan aus Tübingen.

Viele Aspekte sprechen gegen eine Sanierung

Dieses hatte für die Sanierung des Krankenhauses eine Investitionssumme von 244 Millionen Euro errechnet. Kosten für Funktionsverbesserungen zur effizienteren Gestaltung von Krankenhausprozessen seien darin nicht enthalten. Man müsse also mit weiteren Kosten rechnen. Auch seien die Gebäudestruktur, die Raumaufteilung und die vielen Anbauten bei der Modernisierung hinderlich, heißt es in dem Gutachten.

Laut dem Gutachten sei eine Sanierung am Standort Singen keine praktikable Lösung. Und Auch der Radofzeller Stiftungsrat distanziert sich mit diesem Beschluss von dieser Option, die immer wieder ins Spiel gebracht wurde. Diese ist nun endgültig vom Tisch. Die Frage, wo das neue Zentralkrankenhaus stehen wird, soll noch in diesem Jahr geklärt werden.