Wenn ein Bauprojekt rein rechnerisch abgeschlossen ist, dann machen Kommunen gerne einen Haken dran. Erkenntnisse und Verbesserungen, die sich erst im Nachgang herausstellen, sind dann nur noch schlecht gegenüber den Steuerzahlern zu rechtfertigen. Manchmal fehlt aber auch schlichtweg das Geld im Haushalt, um nachzubessern. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnis haben die Mitglieder des Markelfinger Ortschaftsrates nun selbst bei einem Projekt Hand angelegt und den Bolzplatz neben der neuen Markolfhalle aufgewertet.
Zu tief angelegt
Denn wie die Verantwortlichen berichten, war mit dem Bezirksmusikfest, das im vergangenen Jahr in der Markolfhalle stattfand, die Erkenntnis gereift, dass der benachbarte Bolzplatz deutlich zu tief angelegt wurde. Dieser sei so platziert worden, dass bei größeren Ereignissen dort vorübergehend ein Zelt aufgebaut werden kann. Im Betrieb habe sich dann jedoch herausgestellt, dass der Versatz von rund 40 Zentimetern eine unangenehme Hürde darstellte, die man nur mit Provisorien überbrücken konnte. Und so reifte schnell der Entschluss, den Bolzplatz in seiner Höhe noch einmal anzupassen.
Zunächst war laut den Verantwortlichen jedoch zu klären, ob der Bolzplatz nach einer Erhöhung noch als Rückstaufläche bei Starkregenereignissen funktioniert. Glücklicherweise befand sich in den Reihen des Ortschaftsrates mit Sebastian Krull, beruflich Bauleiter, ein Mann vom Fach, der sämtliche Berechnungen anstellen konnte.
Keine städtischen Mittel nötig
Nach einer Prüfung habe die Stadt die Anhebung des Bolzplatzes um rund 40 Zentimeter gestattet. Dafür wurde der Platz unter der Leitung von Sebastian Krull neu gestaltet und es wurden 200 Tonnen Kies eingebracht. Anschließend deckten die Ortschaftsräte die Fläche noch mit einer Schicht Humusboden ab. Das Projekt wurde laut der Stadtverwaltung dank großzügiger Material- und Maschinenspenden lokaler Firmen im Wert von rund 20.000 Euro ohne städtische Mittel verwirklicht.
Im Frühjahr wird nun die Einsaat vorgenommen, sodass der Bolzplatz dann im Laufe des Jahres wieder nutzbar sein soll. „Jetzt brauchen wir nur noch einen Sponsor für die Rasensaat“, sagte Ortsvorsteher Lorenz Thum bei einem Treffen vor Ort. Und dann hoffen die Ortschaftsratsmitglieder, dass sich die Anlage mit Leben füllt.
Zuvor sei das Interesse der Nachwuchskicker überschaubar gewesen, da sich zu ihrem Leidwesen zu viele Steine in der Rasenoberfläche befanden. „Da gab es schon mal blutige Knie“, berichtete Sebastian Krull. In jedem Fall möchte man noch ein kleines Fest geben, wenn die Anlage in die Nutzung geht.