Feuerwehrkommandant Tobias Oechsle brachte es bei der Mitgliederversammlung der Jugendfeuerwehr von Radolfzell und den Ortsteilen auf den Punkt: „Das war top!“ Gemeint war eine ebenso umfangreiche wie imposante Gesamtübung der Jugendfeuerwehr auf dem Gelände der Firma Mondragon im Stahringer Industriegebiet, die der Versammlung vorangegangen war. „Die Gesamtübung findet im Wechsel zwischen den Ortsteilen statt, in diesem Jahr durfte die Übung bei uns in Stahringen ausgerichtet werden“, berichtet Philipp Zimmermann, Jugendleiter der Stahringer Feuerwehr.

Konkret ging es bei der Übung um die fiktive Löschung eines Lagerhallenbrands. Live konnten die zahlreichen Zuschauer miterleben, wie Kommentator Fabian Merk, Gerätewart der Stahringer Feuerwehr, alle Abteilungen zum Einsatz rief. Mit Blaulicht rückten die Fahrzeuge an und die rund 90 Jugendlichen bauten unter der Aufsicht ihrer jeweiligen Jugendleiter gekonnt den Löschzug rund um die Lagerhalle auf.

Mit Herzblut und Spaß dabei

Höhepunkt der Übung war zumindest für die kleinsten Zuschauer, dass sie im Anschluss an die Übung selbst Hand anlegen und unter der Anleitung der Jugendfeuerwehr selbst löschen durften.

Die Gesamtübung stand unter der Leitung von Philipp Zimmermann, Leiter der Stahringer Feuerwehr, und wurde von Fabian Merk, Gerätewart ...
Die Gesamtübung stand unter der Leitung von Philipp Zimmermann, Leiter der Stahringer Feuerwehr, und wurde von Fabian Merk, Gerätewart der Stahringer Feuerwehr (im Bild), moderiert. | Bild: Petra Reichle

Für Betriebsleiter Urs Schoop war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Firma Mondragon ihr Gelände für die Übung zur Verfügung stellt: „Mir ist die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sehr wichtig. Es ist schön zu sehen, wie die Jugendlichen mit viel Herzblut und Spaß bei der Sache sind.“

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Mehr Jugendliche als Senioren

Die Gesamtabteilung Radolfzell steht unter der Leitung von Tobias Oechsle. Und er hat positive Nachrichten: „Zum ersten Mal seit 30 Jahren haben wir bei der Jugendfeuerwehr mehr Mitglieder als bei den Senioren, was ein sehr positiver Trend ist“, berichtet der Kommandant.

Im Alter von 65 Jahren endet die aktive Zeit der Feuerwehr, viele Senioren bleiben der Feuerwehr jedoch treu und unterstützen sie auch nach ihrer aktiven Zeit. Viele Mitglieder der aktiven Feuerwehr waren bereits in ihrer Kindheit und Jugend bei der Jugendfeuerwehr und sind mit viel Herzblut aktiv, so auch Philipp Zimmermann und Fabian Merk der Stahringer Abteilung.

Bei der Gesamtübung im Stahringer Industriegebiet waren die Jugendfeuerwehren, unterstützt von ihren Jugendleitern und Mitgliedern der ...
Bei der Gesamtübung im Stahringer Industriegebiet waren die Jugendfeuerwehren, unterstützt von ihren Jugendleitern und Mitgliedern der aktiven Feuerwehr, aus Radolfzell und den Ortsteilen beteiligt. | Bild: Petra Reichle

„Uns ist es wichtig, dass wir den Jugendlichen neben der fachlichen Ausbildung Spiel und Spaß bieten“, berichtet Philipp Zimmermann. Und dafür wird auch mehr geübt als nur im Rahmen der großen Gesamtübung: „Unsere Proben finden alle zwei Wochen dienstags von 18.15 bis 19.30 Uhr statt, hier kann es durchaus vorkommen, dass wir auch mal gemeinsam Fußball spielen“, ergänzt der Jugendwart.

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„Ich möchte den Leuten helfen“

Was motiviert die Jugendlichen, sich bei der Feuerwehr zu engagieren? „Ich möchte einfach den Leuten helfen. Mir machen vor allem die Übungen eines Löschangriffs mit Wasser Spaß“, sagt die 11-jährige Aimée. Die gleichaltrige Ciara motiviert, dass sie bei den Proben und Übungen viel Neues lernen kann, wie beispielsweise bei den Atemschutz-Übungsstrecken im Dunkeln.

Von den insgesamt 103 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Radolfzell und den Ortsteilen sind 24 weiblich. Dazu gehören auch Amelie Schopp ...
Von den insgesamt 103 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Radolfzell und den Ortsteilen sind 24 weiblich. Dazu gehören auch Amelie Schopp und Alexa Werlein. | Bild: Petra Reichle

Im Anschluss an die Übung versammelten sich alle Beteiligten zur Mitgliederversammlung unter der Leitung von Tobias Oechsle. „Ihr wart heute mindestens so schnell wie die aktive Feuerwehr und wir konnten alle sehen, wie ein Einsatz idealerweise abläuft“, lobte der Kommandant. „Bleibt dabei, denn die Feuerwehr ist das beste Hobby, das es gibt!“

Bei den anschließenden Wahlen wurde Andreas Seitz auf weitere fünf Jahre zum Jugendwart der Gesamtabteilung gewählt sowie Max Hartwig zum stellvertretenden Jugendwart.