Die „pflegeleichte“ oder wie sie im Fachjargon heißt „extensive“ Gestaltung des Stadtgartens wird seit ihrer Umsetzung im Jahr 2017 mit kritischen Anmerkungen von Walter Hiller bedacht. Dem Stadtrat der Freien Wähler gefiel wenig die Pracht der Stauden, er sprach im Vergleich zu den früheren Blumenrabatten von einem Kümmernis. Bei einer Ortsbegehung im August 2018 wünschte er sich mehr Kulturbepflanzung im alten Stil. Doch mit diesem Ansinnen stand er – im Gemeinderat – weitgehend allein auf weiter Flur. Die Gegenargumente wogen schwer. Die Staudenbeete mit langer Blütezeit sollten nicht nur die Wechselbepflanzungen der früheren Jahre ablösen, nach Angaben der Planer seien sie besser fürs Klima, weil widerstandsfähiger gegen Hitze, und kostengünstiger, weil weniger pflegeintensiv.

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Drei Jahre später hat es Walter Hiller genau wissen wollen und bei der Stadt eine Anfrage zu den Kosten im Stadtgarten eingereicht. Hier geht die Rechnung „weniger Blumenrabatte, weniger Kosten“ auf. Die Wechselbepflanzung schlug im Jahr 2017 noch mit über 50.000 Euro zu Buche. Die Kosten für die Staudenbepflanzung sind von über 20.000 Euro auf 8000 Euro zurückgegangen. Die Bauverwaltung rechnet vor: „Es ist eine deutliche Kostenersparnis gegenüber der früheren Wechselbepflanzung von circa 45.000 Euro pro Jahr festzustellen.“

Gesamtkosten sind deutlich gesunken

Die neue Bepflanzung drückt die Gesamtkosten für den Stadtgarten deutlich. 2017 summierte sich der Aufwand für Pflege und Unterhalt noch auf über 180.000 Euro. 2019 waren es nur noch 125.000 Euro, 2020 blieb man am Ende des Jahres bei 105.000 Euro stehen. In 2021 meldet die Stadtverwaltung zu Ende Oktober 82.000 Euro auf der Kostenstelle Stadtgarten. Weitere Pflegegänge stünden noch aus. Der Fachbereich Landschaft und Gewässer baut vor: Da die Pflege- und Unterhaltskosten maßgeblich durch die Witterung beeinflusst seien, wäre es notwendig, eine längere Zeit zu betrachten um abschließend eine verbindliche Aussage über die Kosteneinsparung zu machen.