Das Milchwerk hat einen neuen Caterer. Wird nun also alles besser? Denn in den vergangenen Jahren wechselten die Caterer im Milchwerk im Jahresrhythmus. Nachdem Frank Münz die Aufgabe 20 Jahre lang inne hatte, hörte er 2019 altersbedingt auf. Zwei Nachfolger scheiterten an den schwierigen Bedingungen während der Corona-Pandemie. Münz sprang für 2022/23 wieder ein, doch eine langfristige Lösung war das nicht, denn er übernahm nur die Thekenbetreuung. Bei großen Veranstaltungen fehlte der Service am Tisch, womit nicht alle zufrieden waren, wie Milchwerk-Leiterin Tanja Adamski berichtet.
Nun hat das Milchwerk seit September eine neue Lösung – eine langfristige, hofft Adamski. Der Neue ist Markus Santo. Bereits 2019 war er als Nachfolger von Frank Münz im Gespräch, berichtet Santo. „Ich kannte den damaligen Leiter des Milchwerks, Erik Hörenberg, weil der in Trossingen studiert hatte. Ich habe mir das Objekt angeschaut und war sofort begeistert“, erzählt er weiter. Doch wegen der Corona-Pandemie habe sich die Übernahme damals zerschlagen, man verlor sich aus den Augen.
Wer ist Markus Santo?
Anfang 2023 habe Santo dann erneut Interesse gezeigt, berichtet Tanja Adamski. Ihr Ziel sei es gewesen, jemanden zu finden, der Erfahrung hat, der alles übernimmt, möglichst selbstständig arbeitet und Vielfalt anbietet. „Wir sind froh, dass wir mit Markus Santo einen Profi in dem Geschäft haben, der weiß, was er tut“, sagt sie. Andere ernsthafte Interessenten, denen man das Catering genauso zugetraut hätte wie Santo, gab es laut Adamski nicht.
Denn Markus Santo bringt viel Erfahrung mit. Seit 1995 führt er ein spanisches Restaurant in Trossingen. Zudem betreibt er das Catering in der dortigen Event-Location Kesselhaus und ist seit 2009 Weinsommelier. „Ich bin mit Leib und Seele Gastronom“, sagt Santo selbst über sich.
Kulinarisch hat er Verschiedenes zu bieten. „Ich habe drei Köche: mediterran, spanisch und deutsch“, berichtet er. Das Essen kochen diese zu einem Großteil in Trossingen vor, in Radolfzell würde es dann zubereitet oder aufgewärmt.
Künftig wieder mit Bewirtung am Tisch
Im Milchwerk wird er nun das komplette Programm übernehmen: Thekenbetreuung und Bewirtung bei Hochzeiten, Weihnachtsfeiern und an der Fasnacht – inklusive Service am Tisch, falls gewünscht. Mit der Narrizella habe er bereits Gespräche geführt, bei welcher Veranstaltung welcher Umfang gewünscht ist. „Ich komme nicht hierher, um den Radolfzellern zu zeigen, wie es funktioniert. Wir wollen keinem Verein etwas wegnehmen, sondern schauen, was jeweils gewünscht ist“, sagt Santo.
Tanja Adamski ist in jedem Fall froh, jemanden gefunden zu haben, der grundsätzlich alles übernehmen kann. Denn dann laufe das Catering reibungslos. Probleme aus dem vergangenen Jahr mit externen Caterern, mit denen man beispielsweise unterschiedliche Vorstellungen über Sauberkeit in der Küche gehabt und viele Absprachen gebraucht habe, sollen nun der Vergangenheit angehören.
Nur eins fehlt noch: Personal
Der Vertrag mit Santo ist erst einmal für ein Jahr befristet. Dies sei so üblich, sagt Adamski. Danach wollen beiden Seiten analysieren, wie die Zusammenarbeit klappt. Der Start sei schonmal gut verlaufen. „Die ersten zehn Wochen haben wir super hinbekommen“, sagt Santo, der bisher bei Bülent Ceylan mit 750 Besuchern, Joey Kelly und einigen Firmenevents mit bis zu 150 Leuten im Milchwerk gecatert hat. „Wir sprechen die gleiche Sprache“, sagt auch Adamski.
Doch noch ist nicht alles perfekt. Es fehlt, wie so häufig in der Branche, noch an Personal. Santo möchte zwar auch weiterhin eigene Mitarbeiter aus Trossingen mitbringen. Doch auf eine Anzeige für zusätzliche Kräfte hätten sich nur zwei weitere Interessenten beworben.