Das Personalkarussell beim Altenpflegeheim Heilig Geist dreht sich: Nach zweieinhalb Jahren als Leiterin der Einrichtung in der Poststraße wird Marisa Eid ihren Posten abgeben, um in Elternzeit zu gehen. Allerdings wird sie der Stadt Radolfzell erhalten bleiben, wie jetzt auf einem Pressetermin bekannt gegeben wurde. Als Nachfolgerin tritt ab sofort Tanja Petzold den Dienst als Leiterin der Einrichtung an. Die 51-Jährige ist alles andere als eine Unbekannte in dem Pflegeheim. Seit zehn Jahren arbeitet sie für den Spitalfonds im Rechnungswesen. Zuletzt führte Petzold den gesamten Buchhaltungsbereich.

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„Den Neubau habe ich daher bereits von Anfang an begleitet“, sagt sie. Aus Sicht der bisherigen Leiterin Marisa Eid und ihrer Vorgesetzten, Bürgermeisterin Monika Laule, ist das tatsächlich ein großer Vorteil. „Eine Einarbeitung ist nicht erforderlich. Das ist das Beste, was der Einrichtung passieren konnte“, erklärte Eid in diesem Zusammenhang. Die Stelle war allerdings ordnungsgemäß ausgeschrieben worden. „Externe Bewerbungen hat es keine gegeben. Der Markt ist leer“, stellte Monika Laule fest.

„Niemand macht so etwas vorübergehend“

Um ihre Fähigkeiten angesichts der künftigen Herausforderungen noch zu verbessern, wird Tanja Petzold an einer Akademie 15 Monate lang jeweils eine Woche pro Monat eine Fortbildung absolvieren. Schließlich soll ihr Wechsel von Dauer sein. „Niemand macht so etwas vorübergehend“, begründete Marisa Eid ihre eigene Entscheidung, nicht als Leiterin zurückzukehren.

Bis April möchte die künftige Mutter die Elternzeit nutzen und anschließend wieder für das Pflegeheim arbeiten. Allerdings nicht mehr als Leiterin, sondern im Bereich Personalwesen und Marketing. Denn die Rekrutierung von neuem Personal stellt eine der größten Herausforderungen bei dem Umzug und der Inbetriebnahme des künftigen Altenpflegeheims auf der Mettnau dar.

Die Arbeitsfelder werden sich generell etwas ändern. So wird Tanja Petzold nicht wie ihre Vorgängerin beim Neubau als Bauherrenvertretung auftreten. Dies wird ab sofort der Leiter der Haustechnik im Spital, Matthias Brutscher, übernehmen. Die Buchhaltung selbst wurde an eine Steuerkanzlei übergeben, mit der man bereits seit Jahren zusammenarbeitet.

Vorbereitung für den Umzug auf die Mettnau

Dennoch wird für Tanja Petzold noch reichlich Arbeit anstehen. Schließlich gilt es den Umzug in die neue Einrichtung auf der Mettnau, der für Anfang September 2024 geplant ist, vorzubereiten. Neben rein organisatorischen Aufgaben gilt es zum Beispiel, das eigene Personal für die künftige Arbeitsstelle zu schulen.

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Denn die Unterbringung der Bewohner wird sich von den bisherigen Wohnformen im Spital Heilig Geist unterscheiden. Ein Großteil der aktuellen Bewohner wird in einer der insgesamt sechs Wohngruppen unterbracht. Darin werden jeweils 15 Menschen betreut. Anders als bisher sind diese Gruppe in weiten Teilen unabhängig. Jede besitzt zum Beispiel eine Küche, in der man auch selbst Mahlzeiten zubereiten kann, falls dies gewünscht ist. Zumindest das Frühstück und Abendbrot wird hier hergestellt.

Auszubildende sollen in der Kurzzeitpflege arbeiten

Die Kurzzeitpflege möchte man in der Mehrzahl mit Auszubildenden in den Pflegeberufen besetzen, weil man hier „ein hohes Lernpotential erkannt hat“, wie Marisa Eid berichtet. Für die Tagespflege, die von den bisherigen zwölf auf 24 Plätze aufgestockt wird, sucht man derzeit noch Personal.

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Der Umzug wird eine logistische Herausforderung werden, wie jüngst auch ein Beispiel aus Konstanz zeigte. Dort sind Ende September knapp 100 Senioren ins Pflegeheim Zoffingne umgezogen. Die Angehörigen der Radolfzeller Pflegeheim-Bewohner sind mittlerweile über den geplanten Termin in Kenntnis gesetzt worden und haben ihre Hilfe bereits signalisiert.

Um den Vorgang zeitlich etwas zu entzerren, sollen bestimmte Bereiche möglichst schon im Vorfeld auf die Mettnau gebracht werden. Dennoch wird man nicht um Doppelprozesse, wie die Zubereitung der Speisen, herumkommen, da nicht alle Bewohner zeitgleich umziehen können, wie die Verantwortlichen erklären.