Wer in diesen Tagen mit Mitmenschen zusammenkommt, der leitet Gespräche häufig mit dem immer gleichen Satz ein: Nach dem Start von 2025 wünschen wir einander ein „frohes neues Jahr“, dazu häufig auch noch viel Glück und Gesundheit für die kommenden Monate. Das ist eine schöne Geste, drückt unsere guten Absichten dem Gegenüber und auch Höflichkeit aus.

Allerdings scheint das mit den guten Neujahrswünschen so eine Sache zu sein – zumindest, was den Zeitraum angeht, in dem sie ausgesprochen werden sollten. Denn wann ist es mit dem neuen Jahr vorbei, weil das Jahr eben nicht mehr neu ist? Ist es nach ein paar Wochen unangebracht, Kollegen, Freunde und Bekannte auf diese Weise zu begrüßen, wenn man sie bis dahin noch nicht gesehen hat? Oder sogar schon nach ein paar Tagen?

Das Internet weiß Bescheid

Im Internet finden sich dazu zahlreiche, teilweise widersprechende, Tipps und Hinweise. Häufig wird Mitte Januar als kritischer Zeitpunkt gesehen, bis dahin seien Neujahrswünsche noch in Ordnung. Wenn man Freunden und Kollegen erst danach über den Weg läuft, sollen die Wünsche auch noch Ende Januar angebracht sein. Allerdings werden dann oftmals andere Formulierungen empfohlen, zum Beispiel ein „Ich hoffe, das neue Jahr hat gut begonnen“. In einem ist sich das Internet aber einig: Spätestens im Februar ist es mit den guten Wünschen zum neuen Jahr vorbei.

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Die Stadt Radolfzell scheint den virtuellen Knigge nicht gelesen zu haben. Denn sie gab kürzlich bekannt, dass der Neujahrsempfang, traditionell eigentlich immer Anfang Januar im Kalender der Stadt, nach hinten verschoben werden müsse – und zwar deutlich. Aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen des Bundestags wandert der Empfang, zu dem als Hauptrednerin Landes-Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) eingeladen ist, auf einen Termin nach der Wahl. Und wird damit erst irgendwann nach dem 23. Februar stattfinden.

Weil dann bis Aschermittwoch am 5. März erst einmal die Fasnacht ansteht, ist ein Termin danach realistisch.

Ein Neujahrsempfang nach zwei Monaten?

Nur: Kann das dann tatsächlich noch ein Neujahrsempfang sein, wenn das Jahr schon zwei Monate alt ist und der Alltag wieder eingekehrt ist? Oder müsste es dann nicht lieber „Jahresanfangsempfang“ oder „Frühlingsempfang“ heißen? Oder sogar einfach nur „Empfang“? Gibt es dazu auch Tipps und Hinweise im Internet?

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Vielleicht zählt einfach nur der gute Wille. Und vielleicht muss auch nicht jede Weisheit, die das World Wide Web bereithält, allzu ernst genommen werden. Ob gute Wünsche nur noch eine ausgelutschte Floskel sind oder nicht, entscheiden ja die Angesprochenen. Und auch deutlich verzögert können diese ja von Herzen kommen. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten.