Bei dieser Kostenschätzung haben alle Stadträte im Gemeinderat gezuckt. Für eine neue Mehrzweckhalle in Markelfingen wird die Stadt Radolfzell wohl über 9,5 Millionen Euro aufbringen müssen, die Sanierung des Feuerwehrgebäudes im Bestand kostet nach dem Vorentwurf der Architekten etwa 1,5 Millionen Euro. In der er ersten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats unter Corona-Bedingungen im Milchwerk – alle Stadträte saßen an einem Tisch mit einem Abstand von 1,50 Meter zum nächsten – hat sich eine Mehrheit von 18 zu sechs Stimmen dafür ausgesprochen, die konkrete Entwurfsplanung in Auftrag zu geben.

Auch beim Feuerwehrgebäude wird eine Million drauf gepackt

Sollten diese Kosten sich durch die Entwurfsplanung bestätigen, werden die bereits genehmigten Kosten der Studie für eine neue Markolfhalle in Höhe von 6,6 Millionen Euro um knapp drei Millionen Euro überschritten. Für die Sanierung des Feuerwehrgebäudes stehen bisher eine halbe Million Euro Kosten in der Machbarkeitsstudie, nun kommt in der Schätzung nach der Bedarfserhebung eine Million hinzu.

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Unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie und den wahrscheinlich extrem zurückgehenden Steuereinnahmen sperrte sich die Fraktion der Freien Grünen Liste die Planung so weiter zu verfolgen. Der Bedarf nach einer neuen Halle in Markelfingen stünde nach dem Brand im Februar 2018 außer Frage, doch er fände es fatal, jetzt den Planungsauftrag zu vergeben, ohne abschätzen zu können, wie sich die Finanzlage der Stadt entwickeln werde, sagte Siegfried Lehmann.

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Die Mehrheit verfolgte eine andere Linie. CDU, Freie Wähler, SPD und Jürgen Keck (FDP) favorisierten die Planungsvergabe und damit eine echte Kostenberechnung. „Wir brauchen diese solide Zahlenbasis“, sagte Keck. Norbert Lumbe (SPD) spekulierte auch darauf, dass die Zahlen in einer „Rezessionsphase“ wieder besser aussehen. Martina Gleich (CDU) wies darauf hin: „Wir könnten schon weiter sein.“ Und Gabriel Deufel (Freie Wähler) blieb optimistisch: „Irgendwie wird‘s weitergehen.“