Radolfzell „Musik machen ist wichtig. Es ist erwiesen, dass Musiker die besseren Schüler sind“ – mit dieser Feststellung von Grundschullehrerin Anette Noki aus der Grundschule Liggeringen ist die beste Erklärung für das nächste Begegnungskonzert im Radolfzeller Milchwerk bereits gegeben. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 20. Mai, bereits zum zweiten Mal in der Bodenseestadt statt. Vor zwei Jahren hatte man erstmals mit der finanziellen Unterstützung des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) das Begegnungskonzert in Radolfzell abgehalten. Die Veranstaltung im Milchwerk war mit rund 500 Zuschauern sehr gut besucht.

An diesen Erfolg möchten nun die beteiligten Schulen nun wieder anknüpfen. In diesem Jahr beteiligen sich wieder die Ratoldus Grund- und Gemeinschaftsschule, die Gerhard-Thielcke-Realschule, das Friedrich-Hecker-Gymnasium und die Grundschule aus Liggeringen an dem Begegnungskonzert. Sie schicken wieder Klassen in das Milchwerk, die sich seit Wochen auf das Ereignis vorbereiten. „Sich auf ein Konzert vorzubereiten, das ist noch einmal eine ganz besondere Sache“, sagt Susanne Pantel von der Ratoldusschule während des Pressetermins zu der Veranstaltung.

Im Musikunterricht, der in den vergangenen Jahren vielfach an den Schulen aus verschiedenen Gründen gekürzt oder gar eingestellt wurde, haben die beteiligten Schüler verschiedene Aufführungen geprobt. So schickt zum Beispiel die Ratoldusschule einen Schulchor mit Schülern den Klassen eins bis vier auf die Große Bühne des Milchwerks, kündigen die Beteiligten an. Und von der Realschule zeigt eine Bläserklasse aus der sechsten Jahrgangsstufe, was sie gelernt und einstudiert hat. Insgesamt wird das Konzert 60 bis 70 Minuten dauern. Beginn ist um 17.30 Uhr im Großen Saal des Milchwerks.

Mit dem Begegnungskonzert möchte man nicht nur die musikalischen Fähigkeiten der Schüler steigern, sondern auch gleichzeitig das Selbstbewusstsein durch die Auftritte erhöhen, so die Organisatoren beim Pressegespräch. Ein bisschen fühle sich die Stadt Radolfzell, die sich gerne als Musikstadt bezeichnet, auch verpflichtet, so ein Angebot auszurichten. „Musik ist für die Stadt Radolfzell besonders wertvoll. Das ist eine schulübergreifende Nachwuchsförderung“, sagt Oberbürgermeister Simon Gröger.

Während man mit der anerkannt guten Musikschule längst nicht alle junge Menschen im Schulalter erreichen könne, finde man mit Angeboten in den Schulen einen direkten Zugang zu allen Kindern und Jugendlichen. Es gebe durchaus große Unterschiede in den Familien: „Nicht alle bekommen das zu Hause gleich mit“, erklärt Susanne Pantel. Von dem niederschwelligen Angebot in den Schulen profitiere am Ende auch die Musikschule, wie deren Leiterin Christina Burchardt erklärt: „Wir sind darauf angewiesen, dass viel Musik in den Schulen gemacht wird. Wir profitieren sehr davon, dass so auch andere erreicht werden.“ Aus ihrer Erfahrung wisse sie, dass die Erlebnisse vom Begegnungskonzert im Milchwerk lange nachwirken. „So etwas bleibt den Kindern in Erinnerung. Genau das brauchen wir“, so Burchardt.