Dass die Kirche St. Gallus in Möggingen ein Problem hat, wird schon beim Blick in das Gotteshaus deutlich: Neben der historischen Orgel steht eine Holzkonstruktion, die die Decke darüber abstützt. Laut Pfarrer Heinz Vogel kann das Gebäude zwar gefahrlos betreten und weiter für Gottesdienste genutzt werden. Sanierungsarbeiten seien aber trotzdem dringend nötig – und könnten teuer werden.
Denn es gibt bauliche Probleme. Bei der Dachkonstruktion seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, durch Druck auf einzelnen Bereichen komme es zur Rissbildung. „Und es ist auch ein Erdbebengebiet“, so Vogel. „Wenn es rumpelt, bewegt sich die Kirche nicht so, wie sie soll.“
Große Bedeutung im Ort
St. Gallus soll deshalb nun wieder hergerichtet werden. „Wir müssen jetzt schon zügig zu Potte kommen“, betont der Pfarrer. Die Kirche sei für den Ort bedeutsam, nicht nur für die Gläubigen – auch aufgrund ihrer langen Geschichte. Schon im Mittelalter gab es in Möggingen ein Gotteshaus und wie die katholische Kirchengemeinde auf ihrer Internetseite schreibt, sind sogar heute noch viele historische Überbleibsel vorhanden.
So erinnere etwa ein Rest eines gotischen Vorhangfrescos die Zeit nach der Erweiterung des Gebäudes 1363, der Türsturz der Sakristei und der Taufstein an den Wiederaufbau der Kirche nach dem Bauernkrieg 1525 und barocke Ausstattungen an den Wiederaufbau 1747. Auch die Orgel sei historisch, sie stamme aus der Stockacher Pfarrkirche, sei 1814 hergestellt worden und 1883 nach Möggingen gekommen. In den 1970er-Jahren sei die Kirche zum letzten Mal renoviert worden.
Rundum-Sanierung ist zu teuer
Würde die Kirche komplett hergerichtet werden, würde das etwa 1 Millionen Euro kosten, so Heinz Vogel. „Damit wäre die Kirche im Grunde genommen komplett renoviert.“ Doch eine so hohe Summe wäre für die Kirche nicht zu stemmen, Geld brauche es schließlich auch noch an anderen Stellen. Von der Mögginger Ortsverwaltung gibt es laut Ortsvorsteher Marc Rehm keine finanzielle Hilfe, man wolle das Sanierungsprojekt aber unterstützen – wie genau, dazu macht Rehm keine Angaben.
Wie Heinz Vogel berichtet, wolle man nun für etwa 400.000 Euro die dringendsten Maßnahmen angehen – das werde nun beim Erzbistum Freiburg beantragt. „Danach beginnen die genauen Berechnungen“, so der Pfarrer.
