Die gewünschte Erweiterung des Seemaxx-Outletcenters in Radolfzell sorgte im Frühjahr in Radolfzell für Aufsehen – und auch für so manche Sorgen. Denn das Seemaxx will sich verändern: Es soll weniger Damenoberbekleidung und mehr Herrenober- und Sport-/Freizeitbekleidung geben, außerdem möchte das Center einzelne Marken-Geschäfte und markeneigenes Randsortiment wie Körperpflegeprodukte anbieten. Außerdem sollen auf einer kleinen Verkaufsfläche Marken-Geschäfte mit Produktgruppen wie Haushaltswaren oder Spielwaren angesiedelt werden.

Das Seemaxx erklärte damals, das Center brauche diese Entwicklungsmöglichkeit, um überleben zu können. Ein Argument lautete, vom Seemaxx hänge auch das Schicksal der Radolfzeller Innenstadt ab. Doch es gibt Vorschriften, was und wie viel davon im Seemaxx verkauft werden dürfen. Der Bebauungsplan müsste also entsprechend geändert werden. Im Vorfeld dessen gab es allerdings auch Kritik. Denn es kam die Sorge auf, dass es zu Einschnitten in Geschäften in der Innenstadt kommen könnte.

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Die Stadt legte im Frühjahr den Bebauungsplan aus, mit dem die Sortimentserweiterung festgelegt werden kann, und bis zum 14. April konnten Einwände und Einsprüche abgegeben werden. Was hat sich seither getan? Ist das Projekt vorangekommen?

Wie ist der aktuelle Stand? Das Seemaxx-Verfahren ruht

Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage erklärt, sind die schriftlichen Stellungnahmen ausgewertet, es sei ein Abwägungsvorschlag erstellt worden. Insgesamt seien 17 Stellungnahmen eingegangen, unter anderem von Privatleuten, aber auch von Behörden und Organisationen wie der IHK, dem Regierungspräsidium Freiburg, dem Landratsamt Konstanz, der Stadt Singen und der Stadt Konstanz.

Gleichzeitig hätten Gespräche zwischen Radolfzeller Einzelhändlern, dem Vorhabenträger – also dem Seemaxx beziehungsweise dem Betreiber Kintyre – und der Stadtverwaltung stattgefunden. „Derzeit ruht das Verfahren“, so die Verwaltung weiter.

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Sobald ein von allen Seiten mitgetragener Planänderungsentwurf für den Bebauungsplan abgestimmt sei, werde dieser wieder im Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik diskutiert und danach ausgelegt. Dann sollen sollen noch einmal Stellungnahmen möglich sein. „Danach soll die Änderung vom Gemeinderat als Satzung beschlossen werden“, so die Stadtverwaltung abschließend.

Einen konkreten Zeitplan scheint es also nicht zu geben – ob und wann es im Seemaxx also auch Bratpfannen, Uhren, Schmuck oder Spielzeug zu kaufen geben wird, bleibt abzuwarten. Dass die Radolfzeller Innenstadt aber unabhängig davon schon bald um Angebote ärmer wird, steht bereits fest. Denn das traditionsreiche Kaufhaus Kratt, das es bereits seit über 100 Jahren gibt, wird Im Frühjahr 2026 schließen.