Die Unterseehalle und die Gymnastikhalle der Ratoldusschule sind wegen Schäden durch das Unwetter für sechs Monate gesperrt. Vereinsvertreter befürchteten bereits fatale Auswirkungen auf den Spiel- und Trainingsbetrieb. Doch ein Gespräch zwischen Vereinen und Stadt hat nun eine Übergangslösung gebracht. So teilt Annabell Hauck, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, auf Nachfrage mit, dass es eine vorläufige Regelung bis zum 31. Oktober gibt. Danach werde ein neuer Belegungsplan für die Wintermonate erstellt.
Demnach haben der HSC und der TV Radolfzell, die bislang in der Unterseehalle waren, im Gespräch mit Sportkoordinator Joey Albert ihre Zeiten neu verteilt. „Die Trainingszeiten konnten zusammengelegt und die bestehenden Hallenzeiten erweitert beziehungsweise aufgeteilt werden“, so Hauck.
Die Nutzer der Gymnastikhalle der Ratoldusschule seien nun vorerst im Bewegungsraum der Teggingerschule untergekommen und das Taekwondo konnte in die Sinnenrainschule wechseln. Zur Art und zum Ausmaß der Schäden in beiden Hallen macht die Stadt auf SÜDKURIER-Nachfrage hingegen keine Angaben, eine Schadensermittlung stehe noch aus.
Vereine müssen kleine Abstriche machen
Axel Tabertshofer von der IG Sport berichtet derweil zu den Details des neuen Plans: „Das Gespräch mit der Stadt war sehr produktiv. Wir haben es geschafft, alle Sportgruppen mit einzelnen Verzichten unterzubringen.“ So müssten zwar die Mannschaften des HSC ein wenig zusammenrücken und im Trainingsbetrieb teilweise zu zweit eine Halle teilen. Und die Volleyballer des TV verzichten auf einzelne Trainingseinheiten. „Aber es gibt keine Gruppe, die jetzt gar nicht mehr trainieren kann. Wir haben für alle etwas gefunden“, zeigt sich Tabertshofer zufrieden.

Entscheidend seien die beiden Hallen des Landkreises gewesen: die Kreissporthalle Mettnau sowie die Halle der Berufsschule. „Zum Glück sind die im Sommer und Herbst in den Nachmittags- und Abendstunden nicht voll ausgelastet“, so Tabertshofer. Um endgültig planen zu können, warte man zwar noch auf die Stundenpläne der Berufsschule, doch es sehe gut aus.
Spielbetreib des HSC ist gesichert
Besonders beim HSC dürfte das Aufatmen groß sein. Dort hatte man einerseits befürchtet, keine Halle zu finden, die den Anforderungen an den Spielbetrieb gerecht wird, zum Beispiel ein 20 auf 40 Meter großes Feld. „In der Mettnauhalle ist dies gegeben“, so Tabertshofer. Andererseits fürchtete der Verein Einnahmeverluste, da man die neu in der Unterseehalle verbaute Küche nicht nutzen kann. Dafür wolle man laut Tabertshofer aber auch noch eine Lösung finden, zum Beispiel für die gesamte Ausfallzeit einen Kühlschrank und Biertischgarnituren in der Mettnauhalle platzieren.
Wie es nach den Herbstferien weitergeht, ist hingegen noch offen – und wird komplizierter. „Dann brauchen auch die Leichtathleten und die Fußballer Platz in den Hallen. Da werden aber noch Gespräche folgen“, kündigt der Vorsitzende der IG Sport an.