Herbstzeit bedeutet Äpfel- und Birnenzeit. Egal ob zum Einkochen, Auspressen, zum Kuchen verarbeiten, oder einfach nur als gesunder Snack zwischendurch: Mancherorts muss man auf der Suche nach dem Obst nicht mal in den Supermarkt gehen oder gar Geld in die Hand nehmen.

Zum Start in den Herbst hat die Stadt, wie auch andere im Schwarzwald-Baar-Kreis wieder Obstbäume mit gelben Bändern markiert. Diese geben allen Bürgern die Erlaubnis, dort selbst ihr Obst zu ernten. Doch wie gut kommt man eigentlich an das Obst? Wir haben es im Selbsttest ausprobiert.

Äpfel und Birnen stehen auf der Karte

In Donaueschingen sind drei Gebiete mit Obstbäumen zur Selbstbedienung ausgewiesen. Einmal gibt es einige Apfelbäume die Schellenbergstraße entlang rund um den Friedhof in Allmendshofen. Zusätzlich gibt es eine Obstwiese mit mehreren Apfelbäumen in der Bühlstraße. Birnen pflücken kann man schließlich an der Alten Wolterdinger Straße hinter dem Klinikum.

Ein gelbes Band markiert die Bäume im Stadtgebiet, von denen man Obst einfach mitnehmen darf.
Ein gelbes Band markiert die Bäume im Stadtgebiet, von denen man Obst einfach mitnehmen darf. | Bild: Daniel Vedder

Die gute Nachricht zuerst: Viele der Apfelbäume an Schellenberg- und Bühlstraße tragen einige Früchte, die auch knallig rot leuchten. Das Problem ist allerdings, dass nahezu alle Äpfel in greifbarer Nähe bereits gepflückt wurden. Leitern oder ähnliche Werkzeuge sollen laut Bundeslandwirtschaftsministerium nicht benutzt werden, um die Bäume zu schützen.

Wem nur ein paar Äpfel ausreichen, der kann beim Spazierengehen aber durchaus glücklich werden. Vielleicht braucht es, wie bei unserem Selbsttest, zuerst ein bisschen Zeit, bis ein genießbarer Apfel in Reichweite auftaucht und dann einen beherzten Satz, um auch zuschlagen zu können.

Viele saftige Äpfel gibt es an den ausgewiesenen Bäumen. Nur wenige hängen allerdings in Reichweite.
Viele saftige Äpfel gibt es an den ausgewiesenen Bäumen. Nur wenige hängen allerdings in Reichweite. | Bild: Daniel Vedder

Vielleicht braucht es ein bisschen Glück, dass ein abgefallener Apfel auf einer der unteren Astgabelungen landet. Etwas zu finden, sollte aber möglich sein.

Deutlich einfacher ist es hingegen bei den Birnen entlang der Alten Wolterdinger Straße. Diese sind dort an vielen der Bäume gut zu greifen.

Gute Bedingungen für Obst

Grundsätzlich könnte die Ernte von Herbstobst 2025 sehr ergiebig werden, sagt Kathrin Walter, Geschäftsführerin des Landesverbands Erwerbsobstbau Baden-Württemberg: „Wir erwarten dieses Jahr auch im Erwerbsobstbau eine gute Apfel- und Birnenernte.“ Auch vom Wetter her seien die Voraussetzungen 2025 dafür super.

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Unter den Profis sehen viele solche kostenlosen Streuobst-Angebote wie auf der Baar durchaus positiv. „Wir finden es gut, dass es sowas gibt, da es dann bei uns weniger Apfel-Diebstahl gibt“, so Walter. Zudem gebe es auch einige Obstbauern, die selbst sagen, dass sie nicht mehr ernten können und dann einfach das gelbe Band um ihre Bäume hängen.

Streuobst gerne nachreifen lassen

Und wie schmeckt das Obst aus der Selbst-Ernte? Die Äpfel, die wir in Donaueschingen aufgesammelt haben, bestehen den Geschmackstest ohne Klagen. Saftig, nicht zu hart und nach laut Schrittzähler-App fast 6000 Schritten durch die Obst-Alleen der Stadt sind sie auch der perfekte, kleine Fruchtzucker-Kick für den Rest des Arbeitstages.

Gepflückt, gewaschen und nun ab unters Messer. Wie schmeckt das frische Obst von den Stadt-Bäumen?
Gepflückt, gewaschen und nun ab unters Messer. Wie schmeckt das frische Obst von den Stadt-Bäumen? | Bild: Daniel Vedder

Nicht ganz so lecker waren die Birnen. Wer diese jetzt von Streuobstwiesen aufsammelt, sollte sie eher nicht direkt essen. Im Test schmeckten die Früchte nämlich noch etwas bitter. Ernten kann man sie allerdings trotzdem schon, sagt die Expertin Kathrin Walter. „Birnen darf man dann ruhig noch ein bisschen liegen lassen, damit sie nachreifen“, so Kathrin Walter.