Die Tage werden wieder kürzer, nasser und vor allen Dingen kühler. In den Baumkronen weicht Grün als dominante Farbe, die Blätter verfärben sich.

Für viele Gartenbesitzer steht nun eine arbeitsreiche Phase an, denn es gilt nun Pflanzen, Beete und Terrassen-Mobiliar auf für den Winter vorzubereiten. Doch worauf sollte man dabei besonders achten?

Mehrere Möglichkeiten für das eigene Beet

Mit dem Übergang von Spätsommer in den Herbst stehen bei einigen Gemüsesorten die letzten Ernten an. Viele Beete haben damit ihren Dienst für 2025 getan, weiß Adolf Bausch. Er ist Fach- und Bezirksberater für Gartenfragen beim Verband der Kleingartenvereine.

Auch für Bausch geht es so langsam damit los, seinen Schrebergarten im Donaueschinger Haberfeld winterfest zu machen. Die letzten Kniffe sollten dann im November erfolgen, sagt der 84-Jährige, der bereits seit 39 Jahren seine Parzelle bepflanzt. Er hat ein paar Tipps, wie es richtig geht und welche Fehler Gartenbesitzer vermeiden sollten.

Ein Blick in die Parzelle von Adolf Bausch.
Ein Blick in die Parzelle von Adolf Bausch. | Bild: Daniel Vedder

Wer selbst Gemüse anpflanzt, kann für den Winter verschiedene Wege gehen. „Wenn das Beet leer ist, kann man es entweder mit Gründünger bedecken oder Feldsalat aussäen.“ Letzterer wächst als frosthartes Wintergemüse auch in der kalten Jahreszeit. Gründünger bildet eine schützende Schicht für den Boden der Beete und verhindert das Wuchern von Unkraut.

Schutz vor Erosion und Unkraut kann alternativ auch eine Schicht Mulch bieten. „Es ist aber wichtig, dass der Boden bedeckt wird“, so der Experte weiter.

Welche Pflanzen müssen aus dem Garten raus?

Wenn es um Blumen und Pflanzen geht, betont Bausch: „Es gibt einen Unterschied zwischen winterhart und frosthart, das ist wichtig zu beachten.“ Winterhärte gehe nur bis zu minus 5 Grad. Der Boden rund um Pflanzen, die tiefere Temperaturen nicht vertragen, muss ebenfalls gemulcht werden, um vor Frost zu schützen. Andere müssen ganz aus dem Garten heraus. „Gerade frostempfindliche Pflanzen wie Dahlien sollte man auspflanzen und umlagern.“

Ansonsten sei der Rückschnitt der wichtigste Schritt. Immergrüne Pflanzen und Büsche sollten im Herbst nochmal gestutzt werden, damit sie gut durch den Winter kommen. Düngen würde Adolf Bausch aber nach August nicht mehr empfehlen, „weil Jungtriebe dann im Winter erfrieren“.

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Rosen zählen zu den Pflanzen, die nicht zwingend zurückgeschnitten werden müssen. Bis auf Kniehöhe kann man sie aber dennoch stutzen, so Bausch. Ein effektiver Rosenschnitt sei aber erst dann möglich, wenn Forsythien im Frühjahr zu blühen beginnen.

Der Winter ist nicht unwichtig

Es gibt jedoch auch Pflanzen, die ohne den Winter nicht können. Tulpen und Narzissen sollten im Herbst noch ausgesät werden, damit sie zur Blütezeit im Frühling richtig aufgehen. Die Zwiebeln der beiden Pflanzen brauchen nämlich den Frost.

„Im Garten selbst gibt es dann im Winter nichts zu tun“, sagt Adolf Bausch. „Wenn man Rosen hat und es nicht zu viel schneit, sollte man sie gießen.“ Ansonsten kann man nach guter Vorbereitung den Garten über die kalten Monate ruhen lassen.

Tiere suchen Schutz im Garten

Damit sollte die Vorbereitung allerdings nicht getan sein, wünscht sich Claudia Wild, Pressesprecherin beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg. „Viele Menschen wollen im Herbst aufräumen und den Garten ‚sauber‘ in den Winter schicken. Sie übersehen dabei, dass Tiere an den Garten ganz andere Bedürfnisse stellen.“

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Man solle den Garten auch als Lebensraum wahrnehmen und der Tierwelt ein wenig unter die Arme greifen. „Also beispielsweise sollte nicht alles kurz und klein geschnitten werden, sondern verblühte Stängel können für Insekten als Überwinterungshilfe stehen bleiben. Man kann Laub auf den Beeten und unter den Hecken platzieren und Nistkästen für Vögel oder zugängliche Komposthaufen für kleine Tiere anbieten“, so Wild.

Nichtstun kann Leben retten

Der Nabu empfiehlt konkret, Reisig- und Totholzhaufen unter Bäumen und Sträuchern nicht völlig zu entfernen. Dort finden etwa Schmetterlinge wichtigen Unterschlupf. Wer Reisig sammelt und aufschichtet, bietet etwa Eidechsen, Fröschen und Vögeln Schutz.

Auch das Laub sollte man zu Haufen unter die Hecken fegen oder in Hochbeeten platzieren. Totholz- und Laubhaufen sind für Igel entscheidend, um durch den Winter zu kommen.

Um den Garten winterfest zu machen, sollten Hobby-Gärtner auch die Tierwelt beachten. Ein Insektenhotel kann für Bienen auch über den ...
Um den Garten winterfest zu machen, sollten Hobby-Gärtner auch die Tierwelt beachten. Ein Insektenhotel kann für Bienen auch über den Winter wichtig sein. | Bild: Daniel Vedder

Wer Obstbäume hat und deren Früchte nicht ganz abgeerntet hat, der soll laut Nabu auch diese nicht wegwerfen. Fallobst sei im Winter wichtige Nahrung etwa für Amseln, Wacholderdrosseln und Stare. Idealerweise solle man das Fallobst in einer wilden Ecke des Gartens ansammeln.

Für die Naturschützer sollten sich Gartenbesitzer mit dem Stutzen abgeblühter Stauden ebenfalls bis zum Frühjahr gedulden. Diese seien nämlich beliebte Winterquartiere für diverse Insektenarten.