Heinz Küster
Das Jahr 2024 begann in Radolfzell mit dem Abschied von einem engagierten Bürger: Mit Sorgfalt und Eifer trat Heinz Küster als Mitglied des Bürgerforums Bauen Radolfzell für eine nachhaltige Baupolitik ein, kämpfte unter anderem für den Erhalt des Biotops Streuhaus und hinterfragte Bauprojekte kritisch. Auch mehr Grünflächen in der Stadt und mehr Barrierefreiheit lagen ihm am Herzen. Anfang Januar verstarb er jedoch im Alter von 74 Jahren.
Brigitte Haug
Sie prägte nicht nur Radolfzell, sondern auch die Region: Von 2013 bis 2017 war Brigitte Haug Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Radolfzell, stieß dort unter anderem die Renovierung der Christuskirche an. Zuvor hatte sie ihren Dienst ab 1994 in der Singener Luthergemeinde angetreten und war danach bereits fast 20 Jahre lang Seelsorgerin in der Gemeinde Aach-Volkertshausen. Und auch auf andere Weise engagierte sie sich: Sie war zudem Dekanstellvertreterin, stellvertretende Vorsitzende der Bezirkssynode und leitende Notfallseelsorgerin.

Aufgrund plötzlicher und schwerer Krankheit musste sie Ende 2017 jedoch von ihrem Amt zurücktreten, die Gemeinde in Radolfzell verlor damals eine „überaus engagierte, geschätzt und geachtete Pfarrerin“. Ende Januar 2024 verstarb Brigitte Haug.
Lothar Rapp
Erst im Januar 2024 hatte Lothar Rapp verkündet, nach Jahrzehnten nicht mehr in seine Paraderolle als Kappedeschle auf der Bühne des Narrenspiegels zu schlüpfen und auch die Produktion der gleichnamigen Narrenzeitung aus der Hand zu geben. Nur wenige Wochen später verstarb er überraschend im Alter von 75 Jahren.
Seine Spuren hinterließ Lothar Rapp durch sein vielfältiges Engagement nicht nur bei der Narrizella Ratoldi, der er nach einem Wechsel von der Froschenzunft seit 1976 angehörte und bei der er im Narrenrat saß und auch lange Präsident war. Sondern unter anderem auch bei den Freien Wählern, deren Vorsitz er 2017 bis 2022 innehatte und für die er im Gemeinderat saß, mit humorvollen Bühnenauftritten außerhalb der Fasnacht, und bei der Bürgerstiftung.
Arnim Lauinger
Nicht nur Radolfzell, auch dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) ging 2024 ein engagierter Mensch verloren: Arnim Lauinger hatte sich zunächst ehrenamtlich im DRK-Ortsverein Radolfzell als Bereitschaftsleiter, Geschäftsführer und Vorsitzender engagiert, ehe er 1978 sein Ehrenamt zum Hauptberuf machte. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002 arbeitete er als Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands und der DRK-Rettungsdienst gGmbH – und war auch danach noch bis 2018 ehrenamtlicher Katastrophenschutzbeauftragter des Kreisverbands.
Außerdem engagierte er sich in vielen Positionen des Landes- und Bundesverbands. In seinen Funktionen setzte er sich dafür ein, den Rettungsdienst auf- und auszubauen und den DRK-Kreisverband zukunftsfähig zu machen. 2024 verstarb er im Alter von 86 Jahren.
Florian Repnik
Er hatte den Kampf gegen den Krebs eigentlich schon gewonnen – und dann doch verloren: Im Sommer 2024 verstarb Florian Repnik, Wirt der Einkehr am Gleis und Radhotel in Markelfingen, viel zu früh im Alter von gerade einmal 46 Jahren. 2021 war bei ihm erstmals Dünndarmkrebs diagnostiziert worden, beim Silvester-Gala-Menü 2022 verkündete er seinen Gästen noch, als geheilt zu gelten. Doch kaum ein Jahr später kam der Krebs zurück – und kostete ihn schließlich das Leben.
Bevor Florian Repnik 2017 die Einkehr am Gleis aufmachte, arbeitete er ab 2001 im Haus Gottfried in Moos. Im Oktober dieses Jahres wurde bekannt gegeben, dass sein eigenes Restaurant Bestehen bleiben und innerhalb der Familie weiterbetrieben werden soll.
Manfred Brunner
Eigentlich war Manfred Brunner gerade erst für die FDP in den Gemeinderat und den Böhringer Ortschaftsrat wiedergewählt worden, dann verstarb er überraschend Ende Oktober im Alter von gerade einmal 62 Jahren. Manfred Brunner war nicht nur gebürtiger Böhringer, sondern gründete 1997 vor Ort auch seinen eigenen Stuckateurbetrieb und 1994 die „Liberalen Bürger Böhringen“. Ab 2004 saß er im Ortschaftsrat, ab 2016 auch im Gemeinderat, zudem war er im Pfarrgemeinderat, im Narrenverein und in der Feuerwehr aktiv.

Oberbürgermeister Simon Gröger würdigte ihn nach seinem Tod nicht nur als engagierten Kommunalpolitiker, sondern betonte auch, die Stadt verliere einen Menschen, dessen Herzlichkeit und Menschlichkeit fehlen werde.