Die neue Markthalle gegenüber vom Bahnhof Reichenau war am Eröffnungstag Montag, 22. August, schon mal recht gut besucht. Es habe viel positive Resonanz gegeben, berichteten Marktleiter Stefan Zimmermann sowie Andreas Effinger und Ralf Rosbach, die Geschäftsführer des Konstanzer Inklusionsbetriebs Indigo, der die Markthalle auf Wunsch der Gemeinde gebaut hat und betreibt.

In der Halle gibt es Gemüse von der Reichenauer Genossenschaft sowie weitere Produkte von der Insel und aus der Region, vieles davon in Bioqualität. Im Bistro mit Terrasse werden kalte und warme Speisen und ein Mittagstisch angeboten, auch viel Vegetarisches.
Der erste Tag ist gut besucht
„Um halb neun kurz nach der Eröffnung hatte ich noch etwas Sorgen“, sagte Marktleiter Zimmermann, „um halb zehn sind die Sorgen gewichen.“ Geschäftsführer Effinger meinte: „Besser kann es am ersten Tag nicht laufen. Es wird eingekauft, es wird gegessen.“
Bei der Markthalle handelt es sich um einen Inklusionsbetrieb – die Hälfte der zwölf Mitarbeiter sind Menschen mit Behinderung. Und die haben bisher weder im Handel noch in der Gastronomie gearbeitet. Effinger ist jedoch nicht bange: „Für unsere Mitarbeiter, vor allem für die mit Behinderung, war das ein absoluter Kaltstart. Aber sie haben sich wacker geschlagen, das ganze Team.“

In dieselbe Kerbe schlug Stefan Zimmermann: „Es ist toll, mit welchem Engagement und welcher Freude sie bei der Arbeit sind. Die hängen sich rein.“ Wobei er anmerkt: „Wir bitten um Verständnis, wenn es manchmal nicht ganz so rund läuft.“ Zumal am ersten Tag in der Küche mit dem Bräter auch noch ein zentrales Gerät ausgefallen sei.
„Ein vergleichbares Projekt hatten wir nicht. Alles hier ist neu“, sagte Zimmermann. Daher sei man am Ausloten, ob und welche Änderungen es noch geben sollte – zum Beispiel bei der Zahl der Sitzplätze im Bistrobereich. Auch an dem Bau, der auf Gesamtkosten von 2,3 Millionen Euro taxiert ist, sei noch einiges zu machen, so der Marktleiter. Etwa die Außenanlagen und die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Zudem ist mit Saisonstart 2023 ein Fahrradverleih geplant.
Die Gäste scheinen zufrieden
Doris und Dieter Senger aus Wertingen bei Augsburg entdeckten die Markthalle am Montag bei ihrem Fahrradausflug auf die Reichenau und kehrten auf dem Rückweg zum Mittagstisch ein. Das Essen habe geschmeckt, sagten sie. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut“, so Dieter Senger. „Wenn wir wieder auf die Reichenau kommen, ist das ein Anlaufpunkt.“

Auch die Reichenauerin Edith Zeller war voll des Lobes: „Ich bin sehr begeistert.“ Sie machte auf dem Weg nach Konstanz hier Pause. „Ich hoffe sehr, dass es angenommen wird, weil ich das Angebot sehr schön finde. Und auch das Gebäude sieht gut aus. Da kann man nicht meckern.“
Norbert Hugel und seine Tochter Kathrin aus Konstanz waren ebenso angetan. „Das Personal ist sehr nett und freundlich. Es gibt ein tolles Warenangebot. Wir hoffen, dass das gut anläuft“, so Norbert Hugel.

Alexandra Kaltenbach und Corina Zessack aus Konstanz arbeiten im Gewerbegebiet Göldern, in dem die Halle steht. „Wir sind froh, dass es hier mal was gibt, wo man was essen und regionales Gemüse einkaufen kann“, sagte Zessack. „Der Laden ist sehr ansprechend und das Essen lecker. Die Mitarbeiter sind freundlich und sehr darauf bedacht, dass alle zufrieden sind.“ Am Anfang laufe manches aber noch etwas schleppend, meinten sie.

Doch Kaltenbach zeigte sich überzeugt: Wenn es erstmal rund läuft, wird das eine tolle Sache. „Es ist ein schönes Konzept. Wir wünschen einen guten Start und gutes Gelingen.“ Auch Annett Lay aus Uhldingen meinte: „Wir wünschen dem Team viel Erfolg. Ich finde es eine tolle Idee, dass es hier so etwas gibt.“
Sie war mit ihrer Freundin Luisa Tua-Marx von der Reichenau zum Essen da. „Es ist eine absolute Neuheit“, lobte die Reichenauerin. „Die Idee der Inklusion ist auch sehr positiv. Und die Architektur interessant.“ Beide fanden es zudem gut, dass viel aus Holz sei und es danach rieche.
Peter Scherrer aus der Schweiz hatte Obst und Gemüse eingekauft. „Ich finde es toll, dass so was angeboten wird und man nicht immer bis auf die Reichenau fahren muss, um Gemüse einzukaufen.“ Auch er meinte, es laufe zu Beginn noch etwas holprig, das werde wohl noch etwas Zeit brauchen. „Aber das ist kein Problem. Sie haben ein schönes Angebot, es ist alles frisch. Ich werde noch öfter kommen.“