Es ist 21.23 Uhr, da geht ein Alarm bei der Einsatzleitzentrale ein. Eine Brandmeldeanlage in der Nordröhre des Tunnels Waldsiedlung (Richtung Allensbach) hat ausgelöst. Sofort rückt ein Großangebot der Feuerwehren aus Konstanz, Allensbach und Reichenau zum Einsatz aus.

Jeweils 25 Einsatzkräfte der Einheiten Konstanz und Allensbach und 27 aus der Einheit Reichenau sind innerhalb von wenigen Minuten vor Ort. Auch ein Streifenwagen mit zwei Beamten des Polizeipräsidiums Konstanz rasen zum Einsatzort. Die Blaulichter und Martinshörner sind weit zu sehen und zu hören.

Das könnte Sie auch interessieren

Doch die Aufregung ist glücklicherweise unbegründet. „Bei der Erkundung vor Ort durch die Feuerwehr konnte kein Schadensereignis festgestellt werden, die Feuerwehren konnten wieder einrücken“, schreibt Thomas Baumgartner, Pressesprecher der Feuerwehr Reichenau. Fabian Daltoe, Pressesprecher für die Feuerwehren Konstanz und Allensbach vermutet einen technischen Defekt in der Brandmeldeanlage.

Gegen 22.30 Uhr kehrt wieder Ruhe am Tunnel Waldsiedlung ein. Die 77 Feuerwehrmänner und -frauen und zwei Polizisten beenden ihren Einsatz. „Wenn ein Alarm im Tunnel ausgelöst wird, ist es wichtig, direkt mit einem massiven Personalaufkommen aufzuschlagen“, erklärt Daltoe. Denn wenn wirklich der Ernstfall im Tunnel auftrete, seien die Rettungseinsätze immer sehr „personalintensiv“.

Das könnte Sie auch interessieren

Tunnel war wegen Umbauarbeiten gesperrt

Doch zum Glück war es nur ein Fehlalarm. Die Straßenmeisterei Radolfzell, die den Tunnel betreibt, konnte übernehmen. Sie nahm laut Daltoe auch direkt Kontakt zur Firma auf, welche die Sensoren und Detektoren der Brandmeldeanlagen eingebaut hat. Immer mal wieder kommt es zu Fehlalarmen. Das letzte Mal ist das am 30. April passiert.

Da der Tunnel Waldsiedlung zum Zeitpunkt des Alarms sowieso wegen der Umbauarbeiten für die Eröffnung neuen Umleitungsstrecke der B33 am Mittwoch, 19. Juni, und Wartungsarbeiten für den Verkehr gesperrt war, gab es keine nennenswerten Staus oder andere Verkehrsbeeinträchtigungen. „Die Anfahrt war für uns dadurch sehr erleichtert und die Einsatz nicht unter erschwerten Bedingungen“, sagt Daltoe.

Das könnte Sie auch interessieren

Wäre der Alarm an einem normalen Tag mit fließendem Verkehr passiert, wäre auch eine Alarmierungskette automatisch ausgelöst worden. Denn in dem Tunnel gibt es viel Technik, die für die Sicherheit der Autofahrer sorgen soll.

Neben den hunderten Sensoren und 74 Kameras, die zum Beispiel Rauch wahrnehmen können, die Kohlendioxidkonzentration messen oder Personen auf der Fahrbahn melden, gibt es auch Kontaktschleifen im Boden. Sie zählt, wie viele Autos gerade im Tunnel einfahren und wie schnell sie sind. Bildet sich eine Staugefahr, wird das automatisch auf den digitalen Tafeln angezeigt und – falls nötig – auch das Tempo gedrosselt. Brennt es im Tunnel, wird der Tunnel automatisch durch Rotlicht und Schranken gesperrt. Zudem gibt es eine automatische Gefahrenmeldung an die Einsatzleitzentrale und die Straßenmeisterei Radolfzell.