Rielasingen-Worblingen – Zur Eröffnung des Worblinger Narrenspiegels schmetterte der Fanfarenzug der Narrenzunft Schaflingen unter der Leitung von Christian Schorpp zwei flotte Märsche, um dann dem Worbilo, Theo Rüttinger, für seine Begrüßung Platz zu machen. Sein Thema war die große Politik, auch anlässlich der Bundestagswahl, und er ergriff die Gelegenheit, um das Narrenvolk noch einmal eindringlich zum Bekenntnis zur Demokratie aufzurufen. Auch die 50 Jahre Einheitsgemeinde Rielasingen-Worblingen beschäftigten ihn, und er sprach ein Hoch auf den Zusammenschluss aus. Auch Zunftmeister Thomas Bertsche ging auf die Wahl ein und schloss mit der Bemerkung: „An Fasnacht werden nur Narren gewählt!“ Anlässlich der Goldenen Hochzeit der Gemeinden verglich er Rielasingen mit einer Diva samt all ihren Allüren – und Worblingen wäre dann der „starke Mann“.
Temporeich ging es mit der Tanzgarde weiter, die auf „Major Tom“ loslegte. Die Gesangsnummer „D`Künstler“ mit Reinhard Zedler an der Gitarre nahm das aktuelle Geschehen – wie zum Beispiel die Etzwiler Bahn oder die Diskussion um die Windräder – unter die Lupe und endete mit dem Aufruf, Frieden, Respekt und Toleranz zu leben. Vor der Pause strapazierte des Comedy-Paar Thomas Bertsche und Heidrun Ullrich (alias Karle und Berte) die Lachmuskeln. Die beiden wollten die Autoindustrie unterstützen und quetschten sich in einen kleinen Erlkönig. „Des isch jo en Brexit, der het s‘Lenkrad links!“, stellte Berte fest, bevor eine chaotische Fahrt begann, die am Narrenbaum endete. Nach der Pause spielte wieder der Fanfarenzug, und dann standen Bürgermeister und Zunftmeister, sprich Ralf Baumert und Thomas Bertsche, als Hochzeitspaar auf der Bühne (Baumert als Braut mit Schleier und Strauß). Sie sinnierten über den Bau einer Jubiläumshalle und ließen sich von einem Arlener ein neues Wappen zeigen, um sich zum Schluss ewige Treue zu schwören. Auf Bobby-Cars rollte die Tanzgruppe Sheependales ein und zeigte einen toll choreographierten Tanz. Anschließend spekulierten die Damen vom Worblinger Grill – Bettina Glaser-Spallek, Erika Weimer und Ilona Colantuono-Mann – über das Dorfgeschehen, zum Beispiel über das Feuerwehrhaus und über „veganisches Essen“. Der vom Unfall arg lädierte Karle (Bertsche) wurde anschließend von Berte (Ullrich) dekoriert, sodass er als Symbolfigur für die Einheitsgemeinde durchgehen könnte: S‘Brotkörble, sprich: die Narrenkappe, auf dem Kopf bedeutet, dass Worblingen das Oberhaupt ist, die Halskrause der Arlener Katzen steht für Arlen als Dreh- und Angelpunkt und der Rattenschwanz will sagen: „D‘Rielesinger ziehet de Schwanz i!“ Wie es unter dem Wasser der Aach zugeht, zeigte zum Schluss des rundum schönen und lustigen Abends das Männerballett auf „Unter dem Meer“ aus „Arielle“.