Es gibt Szenarien für die Freiwillige Feuerwehr, die besonders schrecklich sind. Um solche ging es bei der Jahreshauptübung in Rielasingen-Worblingen – und dabei leisteten die Ehrenamtlichen vor viel Publikum Großartiges. Das bestätigten nach Ende der Einsätze Feuerwehrkommandant Viktor Neumann, Kreisbrandmeister Andreas Egger und Bürgermeister Ralf Baumert.
Viele Interessierte verfolgen die Übung
Zuerst musste ein Brand in einem Klassenzimmer der Ten-Brink-Schule bekämpft werden, dann ein bei einem Autounfall eingeklemmtes Schulkind gerettet und zuletzt mit der Drehleiter ein an der Wirbelsäule verletzter Lehrer aus dem oberen Stock der Ten-Brink-Schule befördert werden. Moderiert wurden die Einsätze von Fabian Blum, der stets fachkundig erklärte, was gerade gemacht wurde und welche Hintergründe das hat.

Zahlreiche Zuschauer hatten sich im Schulhof der Ten-Brink-Schule eingefunden, um mit großem Interesse die Jahreshauptübung zu erleben. Teils konnten diese den Einsätzen sehr nah folgen, was in einem echten Einsatz so nicht möglich gewesen wäre.
Übung 1: Rauch aus dem Klassenzimmer
Dabei hat es so angefangen: Aus dem Klassenzimmer 201 im oberen Stock der Ten-Brink-Schule entwich Rauch. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Brandmeldeanlage automatisch ausgelöst, kurz daraufhin fuhr das erste Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr auf den Schulhof. Vom Zugführer wurde die erste Erkundung erledigt, danach kamen weitere Fahrzeuge vom Bereitstellungsplatz vor der Schule direkt zum Brandobjekt. Bereits nach ein paar Minuten gab es die Nachricht von Moderator Blum, dass keine Personen mehr im Gebäude wären und das Feuer unter Kontrolle sei. Man brauche nun nur noch Belüftungsmaßnahmen, um die Räume im Schulgebäude rauchfrei zu bekommen.
Feuerwehrkommandant Viktor Neumann und Kreisbrandmeister Andreas Egger schauten den Einsatzkräften genau auf die Finger, um im Nachgang die Übungskritik fällen zu können. Gegenüber dem SÜDKURIER gab es allerdings nur Lob für die freiwilligen Feuerwehrleute.
Übung 2: Radfahrer gerät unter Auto
Im zweiten Übungsszenario war ein Radfahrer unter einem Auto eingeklemmt. Das Fahrzeug musste angehoben und die verletzte Person schonend befreit werden.

Übung 3: Spektakuläre Rettung mit Drehleiter
Bei der letzten Übungsannahme hatte eine Lehrkraft eine schwere Verletzung an der Wirbelsäule. Der gerufene und erstversorgende Rettungsdienst stellte fest, dass diese schwerverletzte Person liegend transportiert werden musste und das Treppenhaus im Schulgebäude zu eng dafür war. Die Drehleiter der Feuerwehr wurde angefordert. Nach der spektakulären Rettung über die Drehleiter in großer Höhe wurde der Lehrer sicher an den Rettungsdienst übergeben.
„Solche Einsätze gibt es mehrmals im Jahr“, erklärt Kommandant Neumann. Oft sei dies nach Reanimations-Maßnahmen oder nach chirurgischen Operationen der Fall. Und überhaupt gebe es dieses Jahr bereits sehr viele Einsätze für die Wehr, statistisch gesehen müsse diese jeden dritten Tag ausrücken. „Wir wollten heute unsere neue Alarm- und Ausrückeordnung für die Ten-Brink-Schule testen. Ich bin mit dem Ablauf zufrieden“, lobte der Kommandant. Und er freut sich über die hohe Besucherzahl und das Interesse an der Jahreshauptübung.
„Das war eine tolle Übung und das Ergebnis stimmt“, fasste Bürgermeister Ralf Baumert zusammen. Die Investitionen in den Materialeinsatz seien hoch für die Gemeinde, aber er rentiere sich.
Das sagt der Kreisbrandmeister
Nach den drei voneinander unabhängigen Szenarien gab es die erste Übungskritik von Kreisbrandmeister Andreas Egger. Das Spektrum der Feuerwehr sei heutzutage vielfältig und die gezeigten Einsätze von Brandbekämpfung, technischer Hilfeleistung und Personenrettung seien typische Einsätze für die Feuerwehr. „Die Einsätze waren professionell und handwerklich einwandfrei“, fasste Andreas Egger zusammen. „Die Standardregeln wurden gut umgesetzt und präsentiert“, so Egger und die Ten-Brink-Schule sei auf einem brandschutztechnisch sicheren Stand.
Eine solche Jahreshauptübung sei unter den gegebenen Umständen mit den zahlreichen Zuschauern situationsbedingt immer etwas schwierig. Aber die Übung in Rielasingen-Worblingen habe Spaß gemacht, weil die Bevölkerung daran interessiert gewesen sei und man viel vom breiten Spektrum der Feuerwehr präsentieren konnte.