Die Notunterkunft für Geflüchtete auf einer Teilfläche des Festplatzes Talwiese soll noch bis Ende 2024 belegt sein. Die Gemeinde hat im November 2023 den Pachtvertrag mit dem Kreis verlängert, der nach einem Jahr Ende Juni 2024 enden sollte. Der Grund: Gemeindeverwaltung und Gemeinderat wollen so erreichen, dass Sport- und Mehrzweckhallen weiter genutzt werden können und nicht mit Geflüchteten belegt werden müssen. Nun muss sich die Gemeinde Gedanken machen, wo sie die Menschen in Zukunft unterbringen kann.

Die Gemeinde ist nach der derzeitigen Verteilungsquote von Geflüchteten des Landkreises aufgrund der Arlener Notunterkunft mit 67 Personen im Plus, wie die Verwaltung in einer Vorlage in der jüngsten Gemeinderatssitzung darlegte. Ohne die Leichtbauhalle müssten je nach Entwicklung ab dem kommenden Jahr 145 Personen untergebracht werden und die Möglichkeiten der Gemeinde, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sind erschöpft.

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Anfang des Jahres waren in der Gemeinde rund 570 Geflüchtete untergebracht und zusätzlich 180 Menschen in der Leichtbauhalle, in der 350 Menschen Platz finden. Diese Unterbringung sorgt in den sozialen Medien immer wieder für Diskussionen. Diskussionen gab es auch um den Bauauftrag der Kreisverwaltung, da die Halle aufgebaut wurde, bevor der Antrag genehmigt worden war. Der Kreis sieht die Halle als Notlösung, Ziel sei es, die Geflüchteten regulär unterzubringen, erklärte die Amtsleiterin für Migration des Kreises in einer Sitzung im November.

Mögliche Standorte für Unterkünfte gesucht

Mitglieder des Gemeinderats hatten angeregt, einen Projektausschuss zum Thema „Wohnraum für Geflüchtete und bezahlbaren Wohnraum“ einzurichten. Er solle im Wesentlichen Vorschläge zu möglichen Standorten für Unterkünfte für Geflüchtete und die bauliche Voraussetzung für dringend benötigtem Wohnraum erarbeiten, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Die Fraktionen im Gemeinderat sollen nun Vorschläge für die Besetzung dieses Projektausschusses aus ihren Reihen machen, damit der Ausschuss starten kann.

SPD-Gemeinderat Reinhard Zedler brachte noch den Vorschlag, externe Beraterinnen oder Berater in den Projektausschuss einzuladen, um auch Input von Fachleuten zu bekommen und bat darum, Vorschläge zu erarbeiten. Der Gemeinderat fasste mit einer Enthaltung den Grundsatzbeschluss, einen solchen Projektausschuss einzuberufen.