Dichter Verkehr, dazu das rücksichtslose Verhalten mancher Teilnehmer und die nervige Parkplatzsuche sind Aspekte, die so manchen überlegen lassen, ob er den Weg in die Stadt nicht lieber mit dem Fahrrad antritt.
Fast täglich mit dem Rad zur Arbeit
Eine, die sich da auskennt, ist Simone Schulz. Die gelernte Altenpflegerin wohnt in der Schaffhauserstraße und fährt so gut wie jeden Tag mit dem Fahrrad zu ihrem Arbeitsplatz in der Singener Nordstadt.
Die gebürtige Leipzigerin ist seit ihrer Kindheit passionierte Radlerin. „In Leipzig braucht man im Prinzip kein Auto„, erzählt sie. „Wir hatten praktisch die Straßenbahn vor der Haustür, das öffentliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut und alles in der näheren Umgebung wurde sowieso mit dem Fahrrad erledigt.“
Zwei Fahrräder wurden gestohlen
Als Simone Schulz Anfang der 90er Jahre nach Singen kam, war der Kauf eines Fahrrads eine ihrer ersten Investitionen. Mittlerweile besitzt sie das fünfte Rad. „Das dritte und das vierte wurden mir leider gestohlen“, bedauert sie, „ich hoffe, mit dem jetzigen habe ich mehr Glück, jedenfalls lasse ich mein Fahrrad nie mehr unverschlossen irgendwo stehen.“
Simone Schulz radelt aber nicht nur zur Arbeit, sie erledigt mit dem Fahrrad auch Einkäufe und besucht ihre Eltern in Rielasingen. „Die Strecke ist für mich keine Herausforderung“, schmunzelt sie, „ich habe vor Jahren eine Zeit lang in Radolfzell gearbeitet und bei gutem Wetter bin ich sogar dorthin geradelt.“
Respekt vor Schnee und Glatteis
Es gibt wenig, was die sportliche Frau davon abhalten kann, aufs Fahrrad zu steigen. „Vor Schnee und Glatteis habe ich schon Respekt“, sagt sie, „aber dann gehe ich auch gerne mal zu Fuß, schließlich will ich fit bleiben.“
Ein Auto kommt nur gelegentlich zum Einsatz. „Wenn ein Großeinkauf ansteht und ich Getränkekisten transportieren muss, braucht es schon das Auto„, sagt sie. „Wir kaufen dann innerhalb der Familie immer gleich für mehrere Mitglieder ein, dann lohnt es sich wenigstens, das Auto zu bemühen. Gerade im Zeichen des Klimawandels sollte man sich schon überlegen, ob man immer für alles ein Auto braucht, jeder kann etwas für das Klima und die Umwelt beitragen, wenn er nur will.“
Zur Serie
Der SÜDKURIER war überrascht über die Teilnahme: Rund 5000 Leser aus dem Landkreis Konstanz beteiligten sich an der Umfrage „Jetzt mitreden“, die sehr detailliert und dadurch mit einem relativ hohen Zeitaufwand verbunden war. Doch es hat sich gelohnt, die Redaktion hat dadurch wertvolle Tipps bekommen, was die Menschen in der Region bewegt. Besonders groß ist das Interesse an Themen rund um die Mobilität und dem kommt die Redaktion Singen/Hegau in der Serie „Abgefahren“ nach. Sollten Sie dazu weitere Anregungen oder Ideen haben, wenden Sie sich einfach an die Redaktion – am besten per Mail unter singen.redaktion@suedkurier.de