Lediglich ein Bauzaun hat die vergangenen Jahre das wachsende Unkraut auf einem zentralen Bauareal in der Stadt vor Einblicken geschützt. Wo vor 20 Jahren Tapeten Janz unter mysteriösen Umständen ein Raub der Flammen wurde und zuletzt das alte Bauernhaus an der Ecke von Haupt- und Alemannenstraße abgerissen wurde, soll jetzt eine neue Lösung für den alten Schandfleck entstehen. 57 neue Wohnungen sollen im „Hofquartier Singen“ entstehen. Auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Gelände an der Alemannenstraße/Ecke Hauptstraße in Singen entwickelt und baut die Stuttgarter BPD-Niederlassung mit ihrem Regionalbüro Bodensee das Wohnareal.
Die Lage sei nicht ganz einfach zu überplanen gewesen, räumte Bürgermeister Bernd Häusler ein. Ein langer Kampf um die passende Architektur war die Folge. Einerseits sei es darum gegangen, an dieser Stelle ein wirkungsvolles Entree an der viel befahrenen Straßenecke zu schaffen und andererseits die Bewohner vom Verkehrslärm abzuschirmen. „Mit der Gestaltung runder Ecken zum Innenhof hin und der Wirkung eines mauerartigen Erdgeschoss ist das gelungen“, beschreibt BPD-Niederlassungsleiter Antonius Kirsch beim Spatenstich. In den nächsten Tagen sollen die Bagger anrücken. Das Bauunternehmen Züblin wird das Projekt als Generalunternehmen bauen.
Die deutsche Niederlassung des niederländischen Bouwfonds Property Development (BPD) hat das Grundstück vor einigen Jahren erworben. „Als Tochter der Rabo-Bank haben wir die finanziellen Mittel, solch ambitionierte Projekte zu realisieren“, so Kirsch. Anfang 2021 sollen die Zwei- bis Vierzimmerwohnungen bezugsfertig sein. Denn die Lage sei zwar an einem Verkehrsknotenpunkt, aber eben auch sehr zentral gelegen. „Der Fußweg in die Innenstadt ist nur wenige Minuten weit“, lobt Kirsch kurze Wege zum Bahnhof und in die Fußgängerzone. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt gegenüber des Wohnareals. Groß sei daher die Freude, dass das mühsam entwickelte Projekt nun realisiert werden könne, auch für die Bauherren, die sich bereits eine der Wohnungen gesichert haben. „Rund die Hälfte ist bereits vergeben“, verrät der Investor. BPD-Projektentwickler Rainer Beitlich habe viel Herzblut und Geduld investiert, um gemeinsam mit der Stadt ein attraktives Quartier zu entwickeln.
Das „Hofquartier Singen“ soll Wohnen in einer grünen Stadtoase mit ansprechenden Innenhöfen und einer modernen Architektur ermöglichen. Abgerundeten Balkone und Gebäudekanten sollen dem Areal ein modernes Aussehen verleihen und den künftigen Bewohnern großzügige Außenbereiche wie Balkone oder Loggien bieten.
Lange Geschichte
Mehr als 20 Jahre ist es her, dass gleich bei der Friedenslinde in der Hauptstraße das Gebäude von Tapeten-Janz in Flammen aufging. Seither ist das Grundstück eine Brache. Über deren Bebauung wurde immer wieder öffentlich nachgedacht. Jetzt startet die holländische Immobilienentwicklungsgesellschaft BPD mit Zweigniederlassung in Stuttgart den Bau von 57 Eigentumswohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt 5000 Quadratmetern an der Ecke Alemannen-/Hauptstraße. Betroffen sind zwei private und ein städtisches Grundstück, die zu einem Areal zusammengeführt wurden.