Elisa Gorontzy

Nicht in, sondern vor den Geschäften der Singener Innenstadt herrscht am Freitag Hochbetrieb. Schüler, Eltern, und andere Umweltfreunde versammeln sich, um Passanten vor Augen zu halten, was alles in der Welt klimatechnisch gesehen falsch läuft.

Vom Gemeinderat gehört werden

Am Dienstag haben die jungen Aktivisten ihre Forderungen zum Klimaschutz dem Gemeinderat vorgetragen. Der Antrag auf eine Diskussion wurde aber erstmals abgelehnt, so der 17-jährige Matti, Schüler am Hegaugymnasium.“Das darf nicht in Vergessenheit geraten“, betonte er und wendet sich mit seinem Megafon der Menge zu. Er fragt lautstark in die Menge: „Was wollen wir?“ – die prompte Antwort bleibt nicht aus. Die Menge ruft nach „Veränderung“.

Protest am Black Friday Video: Elisa Gorontzy

Auch Romana Trautmann, Diplom Sozialpädagogin, läuft aktiv mit. „Die Politik ist zu langsam. Der Gemeinderat darf die Jugend nicht weiter hinhalten“, betont sie mit allem Nachdruck. Ihre 16-jährige Tochter Amina, eine Sprecherin der Singener Klimaschutz-Aktivisten, zeigt sich optimistisch. Denn: Am 17.Dezember wollen die Fraktionen des Gemeinderates zu ihren Forderungen Stellung beziehen.

Die Klimaaktivisten motivieren Passanten zum Mitmachen.
Die Klimaaktivisten motivieren Passanten zum Mitmachen. | Bild: Elisa Gorontzy

Die dreckige Energieform muss weg

Die Stimmung ist ausgelassen. Auch Lehrer nehmen an der Demonstration teil und unterstützen motivierte Schüler bei ihrem Wunsch, die Welt vor weiteren Klimaschäden zu schützen. Heute wird besonders „das Kohlekraftwerk“ in die Mangel genommen. „Warum sollte ich irgendwann Nachwuchs in die Welt setzen, wenn ihnen die Luft zum Leben fehlt?“, sagt die 15-jährige Agnes. „Worin wir unsere Zukunft sehen – erneuerbare Energien“, hallt es durch die Singener Innenstadt.

Gemeinsam gehen Jung und Alt auf die Straße und demonstrieren für die Umwelt.
Gemeinsam gehen Jung und Alt auf die Straße und demonstrieren für die Umwelt. | Bild: Elisa Gorontzy

Der schwarze Freitag für die Klimaaktivisten

In ihrer Rede bezieht sich die junge Amina auch auf den heutigen Black Friday. Sie sei nicht gegen den Konsum an diesem Tag, denn jeder gehe gerne ab und zu mal mit seinen Freunden bummeln. Vielmehr bemängelt Amina die Retouren beim Onlineshopping, welche die Umwelt unnötig mit CO2 belasten würden. „Überlegt euch doch vorher genau was ihr einkauft und auch braucht“, betont sie. Abschließend bedankt sich Amina bei Buch Greuter. Das Geschäft bleibt am heutigen Tag der hohen Konsumbereitschaft geschlossen.

Gemeinsam etwas bewegen

Zum Ende rufen die Schüler noch zum Unterschreiben der internationalen Petition, bezogen auf den Klimanotstand – auf. Zurzeit sei dieser nur formell, er solle aber endlich bindend für die Länder werden, so ein junger Klimaaktivist.

Klimaaktivisten wollen das Umweltbewusstsein stärken.
Klimaaktivisten wollen das Umweltbewusstsein stärken. | Bild: Elisa Gorontzy