Die Menschen in den Gemeinden der Seelsorge im Aachtal sind begeistert von ihrem Sommer-Pfarrer Blaise Emebo. Wenn sich der nigerianische Geistliche an die Gläubigen wendet, mit ihnen spricht, betet, singt und klatscht, dann überträgt sich die Lebensfreude, die in seiner Heimat herrscht.
Das bereichert die deutschen Gottesdienste. So ist auch im Pfarrheim in Worblingen große Herzlichkeit unter den 55 Besuchern zu spüren. Die Gläubigen haben Pfarrer Emebo schätzen gelernt, vielen ist er ans Herz gewachsen. Zwölf Mal hat er schon im Sommer als Ferienvertretung in der Seelsorge im Aachtal mitgearbeitet. Der in Bonn promovierte Theologe Blaise Emebo sitzt jetzt quasi auf gepackten Koffern, doch bevor er das Aachtal wieder Richtung Nigeria verlassen wird, hatte er mehrere Botschaften.
Politische Lage hoch brisant
„Nigeria ist schon lange ein Pulverfass“, beklagte der 59-jährige Geistliche in einem Vortrag über sein Heimatland. Obwohl Nigeria der größte Erdölproduzent Afrikas ist, lebe dort die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in Armut. Das durchschnittliche Einkommen einer Familie betrage etwa 85 Euro. Erschwerend komme ein erschreckendes Ausmaß an Korruption hinzu. Staatliche Hilfen gelange selten dahin, wo sie gebraucht werde.
Individuell betreute Hilfsprojekte
Darum gebe es Hilfsprojekte für die Menschen in Nigeria. „Wohin gelangen die Spenden?“, wollte Hermann Wieland aus Worblingen wissen. Blaise Emebo versicherte ihm und all den vielen Unterstützern im Aachtal, dass die großzügigen Spenden alle in den Hilfsprojekten in einer Heimat Enugu gut und verantwortungsvoll eingesetzt werden. Dort werden Häuser für Kindergarten und Schulen gebaut und Kindern in der schulischen Entwicklung unterstützt. Blaise Emebo nahm aber auch Stellung zu kritischen Fragen. So sei die Kirche in Nigeria noch nicht reif, dass Frauen Dienste am Altar oder ein Priesteramt übernehmen könnten.
Infos zu den Hilfsprojekten unter
http://www.se-aachtal.de