Während im benachbarten Konstanz regelmäßig Kritik laut wird, wenn das Bodenseeforum rund zwei Millionen Euro Defizit macht, bleiben der Betriebsausschuss Kultur und Tourismus sowie der Gemeinderat Singen angesichts ähnlicher Zahlen für die Stadthalle gelassen.

Dort legte Roland Frank als Geschäftsführer der Kultur und Tourismus Singen (KTS) den Wirtschaftsplan für 2020 vor, der einen geplanten Zuschussbedarf der Stadthalle in Höhe von 2,362 Millionen Euro zeigt. Die KTS insgsamt benötigt im nächsten Jahr 2,73 Millionen Euro, für das laufende Jahr 2019 wird mit einem Zuschuss der Stadt in Höhe von 2,37 Millionen Euro gerechnet.

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Nur das Nötigste an Investitionen – und eine Kameraüberwachung sei nötig

Bei den Investitionen soll gespart werden: „Wir versuchen, uns auf das Nötigste zu beschränken“, sagte Roland Frank. Geplant sind Kosten in Höhe von 80 000 Euro, größter Punkt ist mit 45 000 Euro eine neue Videoüberwachung.

In der Vergangenheit hätten Unbekannte beispielsweise die Schranke in der Tiefgarage abgebrochen, schilderte Frank, das könne man künftig besser strafrechtlich verfolgen. Investiert werden soll auch in eine neue Kamera für Veranstaltungen, damit die Bildschirme mit verschiedenen Motiven bespielt werden können.

Bislang werde die Kamera ausgeliehen, doch das benötige neben Mietkosten auch einen hohen Aufwand. Auch neue Hardware ist ein Thema: „Jeder kommt mit einem anderen Darstellungsformat und wir sollen es abspielen können“, erklärte Frank.

Viele Kosten ergeben ein großes Minus

Dabei zeigen die größten Ausgabenposten der KTS, mit denen 2020 gerechnet wird, was alles zum Betrieb und Unterhalt einer Stadthalle gehört: Personal (1,66 Millionen Euro), Waren und Dienstleistungen (547 000 Euro), Wartung und Instandhaltung (245 000 Euro), Strom und Gas (194 000 Euro) sowie Werbung (140 000 Euro). Dabei sind die Personalkosten etwas geringer als im Vorjahr: 2020 werden es 21,7 Stellen, im aktuellen Jahr waren es 23,7.

Beim Technikchef und der Öffentlichkeitsarbeit habe es übergangsweise je eine Stelle mehr gegeben, erklärte KTS-Geschäftsführer Roland Frank. Die Stromkosten hingegen steigen um rund zehn Prozent: „Die Stromspitzen machen es bei uns teuer“, sagte Frank. Denn bei Veranstaltungen werde in kurzer Zeit verhältnismäßig viel Strom benötigt.

Die KTS-Bücher belasten neben der Stadthalle auch die Scheffelhalle mit einem Minus von 67 450 Euro, Aufwendungen für den Tourismus (minus 205 664 Euro), Ticketing (minus 64 950 Euro) und das Hohentwielfest (minus 30 700 Euro).

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220 Belegungen für 2020 geplant

Die Einnahmen sind im Vergleich nur ein Bruchteil: Die KTS rechnet 2020 mit Kartenerlösen von rund 260 000 Euro. Mehr verdient die KTS voraussichtlich mit der Vermietung (200 000 Euro) und damit verbundenen Dienstleistungen (285 000 Euro).

Nach bisherigem Buchungsstand rechnet Roland Frank mit 220 Belegungen der Stadthalle in 2020. Für ein Plus sorgen auch Sponsoring (76 000 Euro) und Pacht der Cateringunternehmen (35 000 Euro).

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