Die Scheinwerfer der Bühne gehen noch an, doch alle anderen Leuchten in der Stadthalle sollen in den nächsten zwei Jahren ausgehen. Grund ist vor allem eine EU-Vorschrift, wegen der viele der bisher genutzten Halogen-Leuchten vom Markt genommen werden.
Bisherige Leuchten sind gebunkert, aber Umbau nötig
Auch wenn Markus Brodbeck als stellvertretender technischer Leiter der Kultur und Tourismus Singen GmbH (KTS) auf Vorrat eingekauft hat, kündigt sich damit Handlungsbedarf an. Kostspielig wird es, weil 600 Lampen getauscht werden müssen: 40 000 Euro sind für die Planungskosten veranschlagt, weitere 380 000 Euro für den Umbau. Außerdem braucht es einen langen Vorlauf, wie der KTS-Betriebsausschuss ergab – denn der Förderantrag ist komplex und Handwerker sind rar.
2014 war LED noch zu teuer und unpraktisch
Bereits 2014 habe die KTS die Lampen unter die Lupe genommen, eine Umrüstung wurde aber nicht empfohlen: Zu gering der Einspareffekt, zu hoch die Kosten. „Wir brauchen eine saubere Dimmung“, erklärte Brodbeck ein damaliges Manko. Inzwischen sei die LED-Technik aber besser geworden. Weitere Punkte würden nun für den Umbau sprechen: Die Decke müsse nicht mehr komplett aufgerissen werde, die KTS wolle nachhaltiger leuchten und der Stromanbieter habe seine Preise um zehn Prozent erhöht. Die neuen LED-Lampen sollen wesentlich weniger Strom verbrauchen als die bisherigen Halogen-Leuchten. Daher stimmte der Ausschuss einstimmig für den Umbau.
Tuttlingen zeigt, wie es geht. Und wie komplex es ist
Vorbild ist die Stadthalle Tuttlingen. Dort habe Brodbeck auch gesehen, wie komplex der Förderantrag ist: Es gehe um das Licht für Events, für Notfälle und um Aspekte wie Leuchtkraft. Bis zu 25 Prozent der Umbaukosten können gefördert werden. Doch weil der Antrag eine „mittlere Doktorarbeit“ sei, wird ein Ingenieurbüro beauftragt. Im Oktober 2020 soll der Bescheid vorliegen, so dass im Februar 2021 der Umbau beauftragt werden könne.
Fertigstellung im September 2021?
Dabei könne man froh sein, wenn es bei den veranschlagten Kosten bleibt, erklärte Oberbürgermeister Bernd Häusler. Der Markt sei überschaubar und der Zeitplan fix: Der Umbau muss in der Sommerpause geschehen. Zum Saisonstart im September 2021 soll dann neues Licht strahlen.