Das geplante zweitägige Burgfest am 20. und 21. Juli muss abgesagt werden. Das berichtet die Stadtverwaltung Singen in einer Pressemitteilung. Die Gefahrenlage durch lockeres Gestein, welches sich lösen kann, besteht weiterhin. Daher wurde auch von der zuständigen Landesstelle Vermögen und Bau Baden-Württemberg die Genehmigung zur Nutzung der Burgruine nicht erteilt. Ein Felssturz hatte sich Ende April am Westhang oberhalb der Vorburg ereignet. Dabei löste sich aus etwa 20 Metern Höhe ein Stein aus der Felswand und zerbrach in unmittelbarer Nähe des Zugangsweges in mehrere Fragmente. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Besucher meldeten dem Festungsaufseher am gleichen Tag zahlreiche Felssplitter auf dem Zugangsweg.
Es gibt weitere labile Felsstücke
In Folge des Steinschlags wurde die Festungsruine für den Besucherverkehr gesperrt. Als weiterer Schritt wurde das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau informiert. Spezialisten führten noch am selben Tag Untersuchungen an der Felswand durch. Sie ergab, dass die Möglichkeit eines weiteren Felsabsturzes nicht ausgeschlossen werden kann, da sich noch weitere labile Felsstücke an der Steilwand befinden beziehungsweise sich im Bewuchs verfangen haben und latent absturzgefährdet sind.
Eine Fachfirma hatte die betroffene Felswand in der vergangenen Woche untersucht. Dabei wurde auch lockeres Gesteinsmaterial lokalisiert und abgetragen. Dennoch sei nach Einschätzung der Spezialisten eine Freigabe der Burgruine zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu empfehlen. Damit kann auch das geplante Burgfest in der Ruine nicht stattfinden. Nach Aussage der Landesstelle Vermögen und Bau arbeite man mit hoher Priorität daran, die Ruine wieder sicher zu machen, doch für das geplante Burgfest werde es terminlich nicht mehr ausreichen.
Die Karlsbastion ist von der Sicherungsmaßnahme nicht betroffen. Nach derzeitigem Stand werden die geplanten Konzerte des Hohentwielfestivals stattfinden. Käufer von Tickets für das Burgfest können diese an den Vorverkaufsstellen wieder zurückgeben.