Aufatmen können die Veranstalter des Hohentwielfestivals nach einer Krisensitzung der Burgherren des Singener Hausbergs in der Stadt. Bei Roland Frank, Chef des Eigenbetriebs Kultur und Tourismus in Singen (KTS), haben sich Vertreter des Landesbetriebs Vermögen und Bau als Eigentümer des Bergs und der Verwaltungsanstalt staatliche Schlösser und Gärten als Betreiber der Burg getroffen, um eine Lösung für die schwierige Situation zu finden, seit die bei Einheimischen und Gästen beliebte Burgruine aus Sicherheitsgründen seit Ende April für Besucher gesperrt ist.
Karlsbastion bleibt geöffnet
Passanten meldeten den Festungsaufsehern die Felssplitter auf dem Zugangsweg. Aus etwa 20 Metern Höhe haben sich Stein aus der Felswand gelöst und sind in unmittelbarer Nähe des Zugangsweges zerbrochen.
„Ein Glück, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind“, sagt Michael Hörrmann. Als Geschäftsführer der Landesanstalt staatliche Schlösser und Gärten ist er auch Hausherr auf dem Hohentwiel. Dass nun Sicherheit Vorrang habe, steht für ihn außer Zweifel. Eine Alternative zur Sperrung der Ruine gebe es nicht.
Die Nutzung der Karlsbastion, Hauptort für die Konzerte des Hohentwielfestivals, sei aber möglich. „Wir wollen diese traditionellen Fest ja nicht verhindern, sondern ermöglichen“, betont Hörrmann.

Der Blick zur Burgruine fällt KTS-Chef Roland Frank dennoch schwer. Auf Hochtouren laufen derzeit die Vorbereitungen für das Hohentwielfest. Exakt 50 Jahre ist es her, dass Singens Hausberg – der Hohentwiel – aus Tuttlinger Gemarkung dem badischen Singen zugeschlagen wurde. Dies Jubiläum sollte mit einem zweitägigen Burgfest gefeiert werden. Doch seit einem Felssturz Ende April am Westhang oberhalb der Vorburg des Singener Hausbergs ist der Hohentwiel für Besucher gesperrt. Und das wird voraussichtlich auch noch mehrere Wochen so bleiben. Offen sei derzeit, welche Sanierungsalternativen es gebe: „Klar ist, dass wir eine schnelle Lösung benötigen. Das Thema hat oberste Priorität“, betont Hörrmann im Gespräch mit dem SÜDKURIER nach einem Vor-Ort-Termin in Singen.
Entscheidung Anfang Juni
Nicht nur der Blick auf das Burgfest sorgt für Handlungsdruck, sondern auch der Blick in die Kasse: „Wir wollen uns ja nicht die Besucherzahlen verderben lassen“, verweist Hörrmann auch auf eine Portion Eigeninteresse an ener schnellen Sanierung. Eine Fachfirma sei bereits beauftragt, um die schnellstmögliche Lösung zu finden, eine erkennbare Ursache für den Felssturz bislang aber nicht gefunden worden, berichtet Hörrmann. Zudem müssten die Arbeiten in enger Abstimmung mit dem Natur- und Denkmalschutz ablaufen.

„Wir wissen noch gar nichts“, sagt auch KTS-Chef Roland Frank als verantwortlicher Hohentwielfest-Organisator. Doch die aktuelle Entwicklung gebe Grund zur Hoffnung. Noch laufen die Vorbereitungen wie geplant, aber spätestens Anfang Juni müsse definitiv entschieden werden, ob und wie das Burgfest im Jubiläumsjahr gefeiert werden kann. Wenn irgend möglich sei das oberste Ziel, das Bewährte und Geplante auch im Jubiläumsjahr umzusetzen, betont Frank. Einen Plan B gebe es bislang nicht.
Die Stars des Hohentwielfestivals 2019 vom 22. bis 28. Juli
- Dream Theater, die amerikanische Band um den Gitarristen John Petrucci steht für progressive Metal. Aufgrund seiner Fingerfertigkeit gilt er als einer der virtuosesten Rockgitarristen der Welt. Mit ihrem Auftritt starten Dream Theater das Festival am Montag, 22. Juli. Mit dem aktuellen Album Distance over Time erreichte die Band Platz eins der deutschen Charts.
- Wincent Weiss erlebt gerade einen komeenhaften Aufstieg mit deutschsprachiger Popmusik. Er tritt am Donnerstag, 25. Juli, beim Hohentwielfestival auf. Derzeit ist er im Fernsehen bei der Show Sing meinen Song – das Tauschkonzert präsent. Mit dem Hit Feuerwerk eroberte er 2017 die deutschen Hitparaden. Geboren wurde der 25-Jährige in Bad Oldesloe.
- James Morrison gilt als Meister der sanften Popklänge. Sein größter Hit war das Duett Broken Strings mit Nelly Furtado. Es erreichte vor zehn Jahren die Spitze der Charts in Deutschland und der Schweiz. Der britischen Singer/Songwriter wird am Samstag, 27. Juli, mit dem aktuellen Album You‘re Stronger Than You Know auf der Karlsbastion erwartet.
- Mittelalter-Rock gibt‘s zum Finale am Sonntag, 28. Juli, zu erleben. Die Band In Extremo, mit Vorband Fiddler‘s Green ,kommen wieder einmal nach Singen. (bie)
Die Konzerte beginnen jeweils um 19 Uhr. Karten im Vorverkauf bei allen SÜDKURIER-Geschäftsstellen (in Singen bei Buch Greuter) oder telefonisch: Tel. (0800) 999-1-777.