Singen Im Gebäude der Freibühlstraße 6 hatten gleich zwei Betriebe zum Tag des offenen Handwerks geladen. Auf großes Interesse insbesondere bei den Schülerinnen stieß der Beruf des Friseurs oder der Friseurin. Inhaber und Friseurmeister Tarkan Sert, dessen Betrieb sich in der Holzeckstraße 2 (im REWE) befindet, stellte diesen nach wie vor sehr beliebten und kreativen Handwerksberuf vor. Sein Salon „T-Style Hairstyling“ ist auf die Wünsche und Bedürfnisse von Damen spezialisiert. Womit hingegen die Hegau-Werbetechnik ihr Geld verdient, war nicht allen Schülern von vorneherein klar, wobei der Ausbildungsberuf zum Schilder- und Lichtreklamehersteller/in dazu doch schon einiges verrät.

Fabian Grundmüller hat den Meister in diesem Beruf gemacht. Er informierte die Schüler der 7. und 8. Klasse der Wessenbergschule in Singen (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum) über das breite Spektrum an Werbemöglichkeiten, das von Außenwerbung, über Fahrzeuggestaltung in Form von Beschriftungen, Teil- oder Vollverklebungen bis zu Lichtwerbeanlagen und Schildern reicht. Auszubildender Lion Messmer, der die schriftliche Prüfung schon geschafft und im Juli für die praktische Prüfung noch sein Gesellenstück anfertigen muss, ist besonders gern bei den Kunden vor Ort. Vor allem, wenn es darum geht, die im Haus entworfenen und hergestellten Werbemittel an Fenstern zu befestigen, wobei Seifenwasser als Gleitmittel benutzt wird. Folien haften mit Hitze und Druck, die Schilder sowie Großbuchstaben werden an die Wand geschraubt. Meisterin Svenja Rudolf und Gesellin Anica Hunger haben Werkzeuge und Materialien auf einem großen Tisch ausgebreitet, welche die Schüler erkennen und zuordnen müssen. Das ist nicht so leicht, denn wer weiß schon, was eine Ratsche, eine Klemmzange oder ein Entgrater sind? Inhaber Oliver Müller unterstreicht dann die Vielseitigkeit des Berufs.

Simone Lauber von der Gregor Lauber Fensterbau GmbH hat es sich nicht nehmen lassen, die jungen Leute selbst durch den Betrieb zu führen, wie zum Beispiel die Neuntklässler der Zeppelin-Realschule mit ihrer Lehrerin Ursula Singer. Während der Ausbildung zum Glaser und zur Glaserin lernt man, wie von Simone Lauber zu erfahren war, wie man Glas bearbeitet, verarbeitet und einbaut. Beeindruckend sind die riesigen Produktionshallen in der Marie-Curie-Straße 4, wo 110 Mitarbeiter Kunststoff- und Holzfenster in allen Variationen und Größen produzieren. Jens Lauber, der unter anderem für die derzeit sechs Auszubildenden im Haus zuständig ist, fasst dann die Voraussetzungen zusammen, die für den Beruf des Fensterbauers wichtig sind: Handwerkliches Geschick, die Beherrschung der Grundrechenarten und, da man immer mit anderen zusammenarbeite, sei die Teamfähigkeit sehr wichtig. Schließlich ist es Felix Buchert, Auszubildender im zweiten Lehrjahr, der den Schülern dann zeigt, wie sie an der Werkbank einen Holzwürfel selbst anfertigen können. Diese sind sofort mit Begeisterung dabei und messen ab, bohren, feilen und schleifen so lange, bis ihr Würfel nahezu perfekt aussieht. Auch Luna hat Spaß an der handwerklichen Tätigkeit, doch sie will KFZ-Mechatronikerin mit Schwerpunkt Nutzfahrzeuge werden, um danach bei der Berufsfeuerwehr einzusteigen. Noch sei sie in der Jugendfeuerwehr Gottmadingen, Abteilung Randegg. Dort habe sie sich für diesen Beruf begeistert.

Neu ist die Barfüßer Hausbrauerei Singen, die am 1. Oktober 2024 in der August-Ruf-Straße 7 eröffnete. Das große Restaurant mit eigener Brauerei bietet 350 Sitzplätze drinnen und nochmal 200 Plätze im Freien. In Singen gehört auch ein Hotel mit 16 Betten dazu, das demnächst erweitert werden soll, wie von Sabrina Kaluse von der Betriebsleitung zu erfahren war. Sie stellte den Schülerinnen der 9. Klasse der Ekkehard-Realschule Singen und dem sie begleitenden Berufsberater Lars Negraßus den Beruf der Hotelfachfrau/mann vor. Wichtig für die Eignung zu diesem Beruf sei es, den Umgang mit anderen Menschen zu lieben und auf die Kunden einzugehen, die von verschiedenen Nationen stammten und unterschiedliche Essgewohnheiten aufwiesen. Sabrina Kaluse ließ dann die Schülerinnen Cocktails mischen. Zuvor mussten die verwendeten Zutaten, wie Zitronengras, Litschis und Hibiskusblüten am Aussehen, dem Geruch und dem Geschmack erkannt werden. Brauerin Michaela und Martin Büchel, Ingenieur für Brau- und Getränketechnologie, weihten parallel dazu die Achtklässler der Johann-Peter-Hebel-Schule in Singen sowie deren Lehrerin Michaela Benz in die Geheimnisse der Braukunst ein.