Die Partei „Die Linke„ in Singen zieht mit Franz Segbers in den Landtagswahlkampf. Die im Wahlkreis 56 – Singen wahlberechtigten Parteimitglieder kürten den pensionierten Theologie-Professor zu ihrem Kandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr. Segbers setzt sich laut Pressemitteilung der Partei für einen gerechten und zukunftsfähigen Sozialstaat und eine mieterfreundliche Wohnungspolitik ein. Zum Ersatzkandidaten wurde Jürgen Geiger, Kreissprecher von Die Linke, gewählt.
30 Jahre sozialpolitische Arbeit
Franz Segbers erklärte an dem Abend, eigentlich habe er vorgehabt, politisch etwas kürzer zu treten. Doch in die Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen, wie der Corona-Krise und ihrer sozialen Folgen, wolle er sich mit seiner Erfahrung aus 30 Jahren sozialpolitischer Arbeit noch einmischen.
Ein verlässlicher Sozialstaat gehört laut Segbers zu den Grundvoraussetzungen, um den Menschen ihre Existenzängste zu nehmen. Seit drei Jahrzehnten erlebten sie Sozialabbau, Rentenkürzungen und steigende Mieten.
Soziale Sicherheit und faire Löhne
Das alte Versprechen, dass „die Kinder es einmal besser haben sollten“, könnten Eltern heutzutage nicht mehr geben. Daher sei es sein Anliegen, sich für soziale Sicherheit, faire Löhne und eine gute Zukunft für die kommende Generation einzusetzen, erklärte der Theologe.
Dazu gehöre auch der Klimaschutz: „Kein Mensch darf vor die Alternative gestellt werden, entweder ich verliere meinen Job oder meine Kinder haben keine Zukunft mehr, weil das Klima kaputtgemacht wird.“
Für Obergrenzen bei Mieten
Bei der Frage nach bezahlbarem Wohnraum handle es sich laut Franz Segbers um die soziale Frage der Gegenwart. Seit Jahren gebe es auch in Singen immer weniger Sozialwohnungen für Menschen mit kleinem Einkommen. „Immer mehr Menschen leiden unter zu hohen Mieten. Deshalb brauchen wir einen Mietenstopp und Obergrenzen für Mieten“, fordert er laut Mitteilung der Partei.
Denn die Erfahrung zeige: Mit Bauen, Bauen, Bauen allein ließen sich hohe Mieten und Verdrängung nicht bekämpfen, sondern nur mit entschlossenen Eingriffen in den Wohnungsmarkt.
Vielfalt im Land schützen
Segbers rief seine Mitbewerber dazu auf, sich als demokratische Kandidaten geschlossen gegen die AfD zu stellen. Er wolle eine gemeinsame Erklärung gegen Rechtsradikalismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit anregen.
Es gelte, sich klar gegen eine Partei zu positionieren, die gegen Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund hetzen oder sich gegen die europäische Einigung stellten. „Wir müssen ihnen zeigen: Wir wollen in einem Land leben, das bunt und vielfältig ist und diese Vielfalt werden wir schützen“, so Segbers.
Es brauche eine starke Linke im Stuttgarter Landtag: „Wir müssen verhindern, dass die Beschäftigten, die Erwerbslosen, die Rentner und ökonomisch Schwachen die Kosten für die Corona-Krise tragen müssen.“