Die SPD-Fraktion im Gemeinderat will aufs Tempo drücken: Mit einem ganzen Fragenkatalog wollen sie die Digitalisierung an den Singener Schulen sowie für Gewerbe und Industrie vorantreiben. „Das Thema Digitalisierung ist sehr vielschichtig und es besteht zudem ein sehr hoher zeitlicher Umsetzungsdruck“, begründet die SPD-Fraktion in einer entsprechenden Pressemitteilungen diesen Schritt.
Laut SPD sei die Digitalisierung in Zeiten der Pandemie auch für den privaten Haushalt von enormer Bedeutung: Die neue Arbeitswelt werde durch die Pandemie einem beschleunigten Prozess unterworfen sein. Es werden zunehmend mehr Home-Office-Arbeitsplätze beansprucht und benötigt. Der SÜDKURIER hat bei Bernd Walz, Fachbereichsleiter Bildung und Sport, nachgefragt, wie der aktuelle Stand gerade bei Schulen ist.
SPD fordert mehr Weitsicht
Für die SPD-Fraktionssprecherin Regina Brütsch steht außer Frage: Singen hängt bei der Digitalisierung von Schulen, öffentlichen Gebäuden sowie dem Glasfaserausbau für Dienstleister, Gewerbe und bei der Ausweisung von Baugebieten hinterher. „Es gibt Wohngebiete auch im Bestand, da hinken wir hinterher. Dort sind Bewohner und vor allem Kinder im Homeoffice und im Fernunterricht benachteiligt“, sagt Brütsch. In den Schulen sehe sie ein ähnliches Problem. „An der Software liegt es nicht, sondern das Problem liegt unter der Erde“, so Brütsch weiter. Deshalb fordere die SPD, dass man bei zukünftigen Bauvorhaben die Digitalisierung stets berücksichtige. Auch bei Straßensanierungen. „Dort, wo die Erde offen ist, müssen Leerrohre rein“, sagt Brütsch.
Bauliche Arbeiten am FriWö sind fertig
Bei der Stadtverwaltung gibt es indes im neuen Jahr erste Erfolge mit Blick auf Glasfaseranschlüsse und Breitbandausbau zu vermelden. Bernd Walz, Fachbereichsleiter Bildung und Sport, berichtet auf Nachfrage, dass man in Sachen Glasfaser an den beiden Singener Gymnasien einen Schritt weiter sei. So sei das Friedrich-Wöhler-Gymnasium baulich fertiggestellt. Es müsse nur noch ein Vertrag mit dem Anbieter geschlossen werden. „Dann können wir dort loslegen“, so Walz.
Und auch beim Hegau-Gymnasium sei man kurz vor der Fertigstellung. Dass dies noch nicht geschehen ist, liege hauptsächlich daran, dass die Arbeiten vor den Weihnachtsferien nicht hätten abgeschlossen werden können. „Witterungstechnisch können wir aktuell nicht sagen, wann das möglich ist“, so Walz weiter. Aber man sei mit Blick auf die Gymnasien auf einem guten Weg. Laut Walz können Schüler und Lehrer dann einen Gigabyte-Anschluss im Down- und Upload nutzen. Die Kosten pro Breitbandanschluss belaufen sich auf eine Summe zwischen 10.000 bis 15.000 Euro. Auch bei den restlichen Schulen in der Kernstadt wolle man den Breitbandanschluss so schnell wie möglich realisieren, versichert Walz. „Vor allem die weiterführenden Schulen“, so Walz.