Eine durchgängige Einrichtung von getrennten Fuß- und Radwegen ist im Industriegebiet Singen faktisch nicht möglich. Für eine grundlegende Radverkehrsförderung kommt es aber gerade auf die lückenlose Vernetzung von Haupt- und Nebenrouten an. Jetzt hat die Stadtverwaltung Singen reagiert: Laut einer Presseinformation wurde bei der Werner-von Siemens-Straße ein Schutzstreifen eingerichtet, wie es das Singener Radverkehrskonzept empfiehlt. „Hierdurch soll die Radwegverbindung aus der Pfaffenhäule in die Georg-Fischer-Straße für alle Radfahrer sicherer werden“, heißt es dazu.
Als abgetrennter Fahrbahnbereich sei der Schutzstreifen laut der städtischen Pressestelle mit einer durchbrochenen, schmalen und gestrichelten Linie für Radfahrer gekennzeichnet und schließe die durchgängige Nutzung für den Automobil-Verkehr aus.
Gemäß Straßenverkehrsordnung dürfe der Auto-Verkehr nur bei Bedarf und unter besonderer Rücksichtnahme die Linie überfahren, das Halten und Parken sei nicht erlaubt. „Auf dem Schutzstreifen ist der Radfahrer im Sichtfeld des Kfz-Verkehrs sicherer unterwegs und in seiner Geschwindigkeit flexibel“, heißt es dazu in der Presseinformation.
Testphase an der Güterstraße wird gut angenommen
Und auch die Testphase der temporären Sperrung der Unterführung Fitting-/Güterstraße für Autos und Co. schreitet weiter voran. Auf Nachfrage schildert Stefan Mohr, persönlicher Referent von Oberbürgermeister Bernd Häusler, dass die neue Wegeführung gut angenommen werde. „Die Fahrradfahrer freuen sich über die sichere Nutzung des Fahrradweges von der Nordstadt in die Südstadt. Die Gewöhnungsphase beim Autoverkehr war in der Regel nach wenigen Tagen abgeschlossen“, sagt er.
Es habe zwar Autofahrer gegeben, die mit der Sperrung der Fitting-Unterführung nicht einverstanden waren. ‚Doch die Beschwerden hielten sich in Grenzen. Auch der erwartete Schleichweg über die Ostendstraße wurde nur wenig frequentiert“, sagt Mohr.
Geräte sollen Radfahrer zählen
In der Zwischenzeit seien laut Mohr auch die beiden Verkehrszähler aufgestellt, die die Stadt als fahrradfreundliche Kommune erhalten habe. Sie wurden in der Unterführung Fuß-Radweg Romeiastraße installiert. Laut Zählung seien dort im Mai täglich je nach Wetterlage zwischen 413 und 930 Fahrrädern vorbeigefahren, so Mohr.
Hinzu kämen die Radfahrer, die den Radweg von der Südstadt in die Nordstadt durch die Unterführung Güterstraße nehmen müssten. „Leider kam es Ende Mai zu einem Problem mit Vandalismus, sodass wir den Zähler nun unzugänglich wieder dort einbauen mussten“, schildert Mohr.
Neue Fahrradstraßen verzögern sich
Weniger schnell ging es bei den beiden neuen Fahrradstraßen weiter: Bis vor einigen Tagen lag zwar eine Förderzusage des Landes vor, aber noch kein Angebot einer ausführenden Firma. Laut Stefan Mohr wurde der Auftrag jüngst vergeben. Als Ziel nennt der Pressesprecher, die Fahrradstraßen in der Worblinger Straße und Randenbahn-Trasse noch in diesem Jahr markieren zu können.