Sind sie zu stark, bist Du zu schwach“: Den bekannten Werbeslogan für Pfefferminz-Pastillen könnte man wohl auf einen Vorfall anwenden, der sich vor einiger Zeit auf der Autobahn A 81 ereignet hat. Die Polizei verfolgte einen Flüchtigen, musste aber aufgeben und umdrehen, weil der Akku ihres E-Fahrzeugs schwächelte. Pech für den Flüchtigen war, dass noch andere Polizeifahrzeuge an der Verfolgung beteiligt waren und ihn schließlich stoppen konnten, wie die Polizeipressesprecherin Katrin Rosenthal auf Nachfrage mitteilt. Auch den Polizisten wurde in diesem Moment wohl klar: Als E-Autofahrer sollte man den Akku-Ladestand und die nächste Ladesäule immer im Blick haben.
Wie viele öffentliche Einrichtungen befasst sich auch die Polizei im Sinne des Klimaschutzes mit der Umstellung ihres Fuhrparks auf elektrische Fahrzeuge. Sie stellt, wo es möglich ist, auf E-Fahrzeuge um: 190 Fahrzeuge sind laut Innenministerium derzeit in Baden-Württemberg unterwegs und werden dabei auch auf ihre Alltagstauglichkeit getestet. Im Fuhrpark der Singener Polizei gebe es derzeit ein Vollelektro-Fahrzeug und ein Hybrid-Auto. Geladen werden die Fahrzeuge an einer CEE-Lademöglichkeit vor Ort, erklärt die Pressesprecherin. Mit ihr dauert das Laden zwischen zwei und sechs Stunden.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur werde aber nach und nach vorangetrieben. Dieser Ausbau geht der Polizeigewerkschaft aber zu langsam voran, die vor der Anschaffung neuer Fahrzeuge die Verbesserung der Ladeinfrastruktur fordert, berichtet die Deutsche Presseagentur. Zudem seien die E-Fahrzeuge für den Streifendienst mit Schichtbetrieb, Soforteinsätzen oder weiten Strecken laut Gewerkschaft nicht praxistauglich.
Bis die Polizei eine eigene Ladesäule hat, würden die E-Fahrzeuge laut der Polizeisprecherin auch an öffentlichen Ladestationen in rund 20 Minuten geladen. Diese Zeit würden die Beamten nutzen, um mit ihren Diensthandys Abklärungen, Telefonate und sogar Sachbearbeitungen zu erledigen. Die Polizei ist also modern und fährt nicht nur elektrisch, sondern arbeitet auch mobil. Wenn Sie also Polizisten telefonierend neben einer Ladesäule für E-Autos stehen sehen, denken Sie sich nichts dabei. Die Ladezeit muss schließlich sinnvoll genutzt werden.