Nach dem überraschend angekündigten Aus des Modehaus Heikorn in Singen gibt es noch einige Fragezeichen. Denn nach der Nachricht, dass das Geschäft in der August-Ruf-Straße zu Beginn des nächsten Jahres schließen wird, macht ein Gerücht die Runde. Demnach soll Heikorn schon viel früher den Verkauf einstellen. Und auch zu einem möglichen Nachfolger liegen dem SÜDKURIER Informationen vor. Eine Nachfrage bei Geschäftsführer Thomas Kornmayer schafft mehr Klarheit.

Ein anständiger Abschied aus der Innenstadt

Dass Heikorn schon vor dem 31. Januar 2026 schließen wird, bezeichnet Kornmayer direkt als Unsinn. „Da ist überhaupt nichts dran“, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Am Plan, das traditionsreiche Modegeschäft zum 31. Januar 2026 zu schließen, habe sich nichts geändert.

Heikorn-Geschäftsführer Thomas Kornmayer: „Wir wollen uns anständig von Singen verabschieden.“
Heikorn-Geschäftsführer Thomas Kornmayer: „Wir wollen uns anständig von Singen verabschieden.“ | Bild: Tesche, Sabine

Laut Kornmayer werde der letzte Verkaufstag der 10. Januar sein. Im Anschluss daran solle das Ausräumen beginnen. Kornmayer rechnet dafür mit etwa drei Wochen. „Wir wollen uns anständig von Singen verabschieden“, betont Kornmayer. Der Mietvertrag für den Heikorn laufe noch fünf Jahre. 2020 seien beide Häuser, also die ehemalige Sparkasse, in der sich nun das Brauhaus Barfüßer befindet, und der jetzige Heikorn verkauft worden.

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Angesprochen auf eine mögliche finanzielle Schieflage des Modehauses, antwortet der Geschäftsführer: „Alle unsere Mitarbeiter und auch das Finanzamt haben immer rechtzeitig ihr Geld erhalten.“ Und auch mit dem aktuellen Vermieter gebe es keine Probleme. Eine Nachfrage bei der mit der Betreuung der Immobilie beauftragten Firma aus Singen konnte diese Aussage weder bestätigen noch widerlegen. Trotz mehrfacher Anfrage wollte sich die Immobilienverwaltung nicht äußern.

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Ende Juli hatte das Geschäftsführer-Ehepaar Bettina und Thomas Kornmayer das Heikorn-Aus im SÜDKURIER offiziell gemacht. Sie hatten 2008 das Familienunternehmen übernommen, das bereits vor über 60 Jahren gegründet wurde. Als Gründe nannten sie einen Rückgang von Kundenfrequenz und Umsätzen, hinzu kämen steigende Kosten.

Schon 2021 hatten Kornmayers die Entscheidung getroffen, sich zu verkleinern: Die Fläche im ehemaligen Sparkassengebäude wurde aufgegeben. Von den rund 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche blieben ab 2022 daher knapp 3000 Quadratmeter übrig. Die Fläche in der ehemaligen Sparkasse hat das Brauhaus Barfüßer übernommen, das nach umfangreichen Umbauarbeiten schließlich im Oktober 2024 eröffnete.

Und wie geht es nun im Heikorn weiter?

Zur Zukunft des Gebäudes ist die Informationslage noch dürftig. Laut einem Gerücht könnte Netto in die Räume von Heikorn einziehen. Eine Nachfrage bei der Pressestelle des Lebensmitteldiscounter bringt wenig Licht ins Dunkel. Dort heißt es, dass man „zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen zu möglichen Aktivitäten an diesem Standort kommunizieren“ könne. An anderer Stelle zeigt sich jedoch durchaus, dass Günstiganbieter an größeren Räumen interessiert sein können: Seit Anfang Juni ist ein Tedi ins ehemalige Sporthaus Schweizer gezogen.