Der Titel „Innovation World Singen“ passt wie die Faust aufs Auge: An der Hohentwiel-Gewerbeschule-Singen (HGS) herrschte während der dort stattfindenden Übungsfirmenmesse der Technikerschule überaus reger Betrieb. Acht Schüler-Übungsfirmen, bestehend aus jeweils sechs Teammitgliedern, stellten in der Mensa der HGS ihre selbst entwickelten und produzierten Produkte vor – und hatten dabei auch spannende Kreationen im Gepäck.

Neben den eigenen Ständen, auf denen die Teams zu ihren Erfindungen informierten, gab es auch stündlich Produktpräsentationen, die auf dem zentral errichteten Podium stattfanden. Auch das Marketing hatten die Teams der Technikerschule selbst in die Hand genommen und ihren Produkten Markennamen verpasst und Logos dazu entwickelt, die auf ihren Team-T-Shirts prangten.

Mulitfunktionale Kreationen begeistern

Alle acht Teams hatten beachtenswerte Ergebnisse vorzuweisen. Das wohl ungewöhnlichste Produkt stellten Isa, Arend, Laurentin, Moritz, Thomas und Alexander vor, die ihre multifunktionale Erfindung „Plantastic“ nennen, die für 15 Euro je Stück zu erwerben war. Sie ist Tischschmuck, die an eine Topfpflanze erinnert, wobei die Blätter, per Magnetpunkten befestigt, entnommen und auch als Untersetzer dienen können.

Zudem ist „Plantastic“ als Gewürzset nutzbar, weil Salz- und Pfefferstreuer, die sich als Pilze tarnen, darauf platziert sind. Darüber hinaus ist das ganze Set auch noch indirekt beleuchtet.

Das wohl ungewöhnlichste Produkt haben Isa, Arend, Laurentin, Moritz, Thomas und Alexander vorgestellt: Sie nennen ihre multifunktionale ...
Das wohl ungewöhnlichste Produkt haben Isa, Arend, Laurentin, Moritz, Thomas und Alexander vorgestellt: Sie nennen ihre multifunktionale Erfindung Plantastic, das als Tischschmuck, Untersetzer und Gewürzset nutzbar ist. | Bild: Elmar Veeser

Ein weiteres Multifunktionsset, das überaus praktisch ist, wie sie in ihrer Präsentation bewiesen, stellte das Team um Melina Faßbinder und Dennis Gantert vor. Ihr „Easy-Cut“ ist kompakt genug, um auf jedem Schreibtisch Platz zu finden und erleichtert mit seinen Komponenten das Kleben, Schneiden, Halten, Falten und Binden, wenn zum Beispiel Gegenstände verpackt werden sollen.

Auch hier liegt der Verkaufspreis bei 15 Euro. Melina und Dennis erzählen dann auch über den Produktentwicklungsprozess, dass sich das Team seit einem Jahr einmal pro Woche für zweieinhalb Stunden getroffen habe, um an ihrem „Easy-Cut“ zu tüfteln. Die von der Technikerschule genutzte Konstruktionssoftware half bei der Arbeit und als betreuender Lehrer stand Oliver Hennemann den Teams beratend zur Seite. Im Vorfeld durften die beteiligten Schüler an einem Seminar in Österreich teilnehmen, um sich dort als Team zusammenzufinden.

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Die Idee der Übungsfirma besteht seit 26 Jahren. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler innerhalb eines Schuljahres eine Idee für ein Produkt entwickeln, es herstellen und auch vertreiben. Nach der Teamfindung gegen Ende des ersten Jahres erfolgt der offizielle Startschuss der Übungsfirmen Anfang des zweiten Jahres mit der Ideengenerierung und einer Einführung in den Bereich des Projektmanagements. Der jährliche Höhepunkt bildet dann eine Verkaufsmesse, bei der jede der acht Übungsfirmen ihr fertiges Produkt präsentiert und verkauft.