
Ohne Sensoren geht heutzutage ja praktisch gar nichts mehr. Sie sagen dem Backofen, wann die richtige Temperatur erreicht ist. Sie passen auf, dass der Staubsaugroboter nicht entgleist. Und sie lassen Rollos zugehen, wenn es dunkel geworden ist. Auch im Auto sind die kleinen Bauteile, die den Alltag angenehmer machen, massenhaft verbaut.
Denn selbst wenn es sich um ein Verbrennerfahrzeug handelt, ist der Motor bei einem modernen Fahrzeug gefühlt eher nur noch Beiwerk. Seit Jahren führt die clevere Elektronik ein immer strengeres Regiment unter der Motorhaube. Mechanik oder Physik mit ihrer rohen Kraft haben immer weniger zu melden. Die Elektronik regelt das schon.
Und ein Auto kann sich zum Beispiel dank Navigationssystem auch immer ziemlich genau orten. Das fühlt sich an, als wüsste die Maschine, wo sie ist und in welche Richtung sie gerade fährt. Das zeigt das Auto dem Fahrer auch an, ob der das will oder nicht.
Was von all diesen Daten gespeichert wird und ausgelesen werden könnte, möchte man vielleicht gar nicht so genau wissen. Und dank Sensoren sind auch alle möglichen anderen Sachen klar. Zum Beispiel, wie nah das Fahrzeug an anderen Gegenständen oder Lebewesen dran ist. Dieser Teil der Elektronik kann natürlich Unfälle verhindern.
Tank, Fahrweg und Wartung: Ja was denn nun? Und vor allem: Was zuerst?
Manchmal hat man aber auch das Gefühl, die Elektronik hat Stress. So wie neulich auf dem Freibadparkplatz. Der Tag war heiß, der Andrang groß – und entsprechend klein die Parklücke. Was die ersten Sensoren auf den Plan rief, nämlich die der Einparkhilfe. Die piepsen in unterschiedlichen Tonhöhen, je nachdem ob es vorne oder hinten eng wird. In diesem Fall piepsten sie einfach in beiden Tonhöhen. Denn es war in beiden Richtungen eng.
Gleichzeitig dürstete der Tank des Fahrzeugs nach einer neuen Füllung. Worauf der nächste Sensor hinwies und ein dezentes Bing hören ließ. Für sich genommen, ist auch das eine sinnvolle Sache, denn wenn ein geistesabwesender Fahrer die Tankanzeige und das Leerlaufen des Tanks übersieht und am Ende die Kreuzung blockiert, kann das nicht im Sinne des Erfinders sein.
Doch drei Meldungen waren noch nicht alles. Zu allem Überfluss heischte noch ein Sensor um Aufmerksamkeit des Fahrers. Denn das Fahrzeug forderte auch die nächste Wartung ein – worauf eine weitere Meldung aufmerksam machte.
Kurz gesagt: Es war einiges los in den Windungen der Bordelektronik. Und der geneigte Autofahrer denkt sich laienhaft: Stressiger wird es für die Bauelemente wohl nur, wenn der Bremsassistent einen Zusammenstoß verhindert. Denn dabei muss es auch noch schnell gehen. Da kann man nur froh sein, dass die Elektronik noch nicht die Gedanken der Fahrzeuginsassen lesen kann. Wer weiß, was dabei herauskäme.