Die Stadt Singen hat die Bußgeldsätze für sogenannten wilden Müll deutlich erhöht. Weggeworfene Zigarettenkippen, Strafzettel, Dosen, Flaschen, Essensreste, Papier oder Plastiktüten kosten nun dreimal so viel: 75 Euro statt 25 Euro. Kaugummis, die nicht in einem Mülleimer landen, kosten 100 Euro statt bislang 25. Noch teurer wird Hundekot: Statt 25 Euro werden nun 150 Euro fällig, wenn die Hinterlassenschaften des Haustiers nicht aufgesammelt werden.
Auch wilde Müllablagerungen, die in Singen immer wieder für Aufregung sorgen, werden teurer. Statt 150 Euro droht nun eine Strafe von mindestens 500 Euro, die je nach Schwere des Falls auf bis zu 2500 Euro erhöht werden kann. Laut Stadtverwaltung wurden auch weitere Bußgelder, etwa für Leinenpflicht, erhöht. Dabei habe man sich an Bußgeldern der Stadt Karlsruhe orientiert, wie Oberbürgermeister Bernd Häusler erklärte.
Ein Gedicht allein helfe nicht gegen Hundekot
Isabelle Büren-Brauch (Grüne) schilderte Hundekot als größeres Problem: „Wir müssen da irgendetwas machen. 150 Euro Strafe sind ja schon einmal etwas, aber können wir nicht auch ein paar Schilder aufstellen?“ Denn von einem Gedicht, wie es aktuell auf Schildern präsent sei, würden sich Menschen weniger beeindrucken lassen als wenn konkret ein Bußgeld angekündigt werde. Diesen Vorschlag nahm Fachbereichsleiter Torsten Kalb mit – ebenso wie die Anregung von Silke Stockebrand (SÖS), an mehreren Stellen in der Stadt solche Schilder zu platzieren.
Die Vorgeschichte: Wie wilder Müll die Stadtwerke beschäftigt
Vorausgegangen war dem Beschluss eine Anfrage von Dirk Oehle (Neue Linie) im Betriebsausschuss der Stadtwerke. Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Schwarz hatte zuvor erläutert, dass die Abfallmenge an wildem Müll und den Containerstandplätzen in der Stadt um 9,2 Prozent auf 86 Tonnen gestiegen ist.